Ukraine-Krise lässt Arbeitslosigkeit in der Region erneut ansteigen



Der regionale Arbeitsmarkt im Juli 2022: Quote nun bei 2,4 Prozent.

(ir) „Der spürbare Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der zweiten Jahreshälfte hat zwei Ursachen: Zum einen ist die Zunahme durch die Beendigung von Schul- und Ausbildungsverhältnissen saisonal bedingt - dies ist temporär und wird sich spätestens im September/Oktober durch Beschäftigungs- beziehungsweise Studienbeginn wieder entsprechend verringern – überwiegend aber spiegelt sich der anhaltende Zugang von geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die seit Anfang Juni bei den Jobcentern erfasst und betreut werden, wider“, erklärt Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt. „Trotz der zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen zeigt sich unser regionaler Arbeitsmarkt dennoch nach wie vor robust und aufnahmefähig, was die hohe Zahl von rund 4.700 gemeldeten offenen Stellen belegt“, ergänzt der Agenturchef.



Im zu Ende gehenden Monat waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 6.833 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, 822 mehr als im Juni 2022. Davon entfallen gut vier Fünftel auf die Jobcenter und damit größtenteils auf ukrainische Geflüchtete. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,3 Punkte zu und liegt nun bei 2,4 Prozent: „Wir gehen davon aus, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit infolge der Ukrainekrise in den kommenden Monaten fortsetzen wird“, so Johannes Kolb weiter.



Auch zur Aushändigung der Jahresabschlusszeugnisse sendet der Ausbildungsmarkt weiterhin positive Signale zum bevorstehenden Ausbildungsstart Anfang September – zumindest aus Sicht der Bewerber. Aktuell sind noch 1.539 Ausbildungsstellen unbesetzt. Noch nicht fündig gewordenen Schülerinnen und Schülern präsentiert sich nach wie vor ein bunter Strauß attraktiver und noch freier Ausbildungsstellen.



Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmonat Juli um 132 Personen erhöht und liegt damit aktuell bei 2.571 Betroffenen (Vorjahr: 2.907). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 3,2 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent). 1.570 gemeldete Stellen sind unbesetzt, 91 mehr als noch im Juni, 375 mehr als vor einem Jahr.



Im Landkreis Eichstätt stieg die Arbeitslosigkeit im Juli aufgrund der Ukrainekrise spürbar an. Zum Stichtag waren exakt 1.400 Personen auf Arbeitssuche, 283 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 39 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Juni 1,8 Prozent (Vormonat: 1,5 Prozent, Vorjahr: 1,8 Prozent). 1.106 Arbeitsstellen und damit 23 mehr als im Vormonat, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet. Im Vorjahr waren es noch 824.



Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen infolge der Ukrainekrise gestiegen. 1.303 Bürgerinnen und Bürger und damit 103 mehr als im Monat zuvor waren im Berichtsmonat auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahresvergleich sind es 105 mehr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 2,3 Prozent. Im Juni 2021 lag sie bei 2,1 Prozent. 876 Arbeitsstellen sind als vakant gemeldet, 12 mehr als im Vormonat. Vor Jahresfrist waren 686 Arbeitsplätze unbesetzt.



Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen hat sich im Berichtsmonat Juli durch die fortgesetzte Erfassung ukrainischer Flüchtlinge im Jobcenter spürbar erhöht. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten stieg um 304 auf 1.559. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres bedeutet dies noch ein Minus von 45 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg deutlich um 0,4 Punkte auf 2,1 Prozent (Vorjahr: 2,1 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 1.156 offenen Stellen und damit 47 weniger als im Vormonat. Im Juli 2021 waren zum Vergleich 1.077 offene Stellen gemeldet.