Veranstaltung zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus


 
Dokumentarfilm „Viktors Kopf“ von Carmen Eckhardt wird gezeigt.

(ir) Das Deutsche Medizinhistorische Museum veranstaltet am kommenden Freitag, 27. Januar, dem Tag der Opfer des Nationalsozialismus, ab 19:00 Uhr einen Filmabend. Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Viktors Kopf“ von Carmen Eckhardt aus dem Jahr 2016. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit der Regisseurin. Der Eintritt ist frei.

Urgroßvater Viktor sei verschollen, so lautete die Familiensaga jahrzehntelang. Niemand hatte eine Ahnung, was eigentlich mit ihm passiert war. Intensives Nachfragen vor ein paar Jahren brachte die schreckliche Wahrheit ans Licht.



Gegen das Familientabu und eigene Ängste nimmt Regisseurin Carmen Eckhardt den Kampf auf, die Hintergründe seines Schicksals aufzudecken: Georg Viktor Kunz wurde von den Nazis enthauptet, weil er im Widerstand gegen das Hitlerregime eine tatkräftige Rolle spielte. Die Recherchen der Urenkelin entwickeln sich zu einer teils erschütternden, teils abstrusen Odyssee durch deutsche Amtsstuben und Gerichte, in Archive und Museen, in ein Anatomisches Institut und zu einem Gräberfeld. Anhand von Fotos, Dokumenten und Briefen werden Spuren von Viktors vergessener Geschichte aufgedeckt. „Viktors Kopf” erzählt schonungslos, persönlich und emotional eine Zeitreise zwischen NS-Vergangenheit und Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit, in der die Grenzen sich in manchen Momenten zu verwischen scheinen und der Mut der Widerstandskämpfer heute noch für Verwirrung und Abwehr sorgt. Es geht um den lebensbedrohlichen Mut von damals und den Mut, den es heute braucht, ein Tabu zu brechen und die Verbindung zur eigenen Geschichte zu suchen.

Zu Carmen Eckhardt:
Die Filmemacherin Carmen Eckhardt befasst sich seit 1994 mit der Entwicklung und Realisation von Dokumentationen, Reportagen und Dokumentarfilmen. Inhaltliche Schwerpunkte sind Themen, die sich mit gesellschaftlichem Wandel befassen, wie Strategien zur gewaltfreien Konfliktlösung, soziale Gerechtigkeit, Integration. Menschen und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt. So sind 25 Filme an vielen Orten und in über 30 Ländern entstanden.



Viktors Kopf ist ein 88-minütiger Dokumentarfilm.
Buch und Regie: Carmen Eckhardt
Kamera: Gerardo Milsztein
Montage: Martin Hoffmann
Musik: Eli Thoböll
Dramaturgie: Felix Kuballa
Produktion: SeeMoreFilm