Zusatzschilder erläutern örtliche Straßennamen in Friedrichshofen.
(ir) Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Deub-Ring in Ingolstadt, nach dem eine Straße in Friedrichshofen benannt ist? „Deub ist Mittelhochdeutsch und bedeutet Dieb. Hierbei handelt es sich um einen historischen Wegnamen. Der einstige angebliche Diebs- beziehungsweise Schmugglerweg führte am südlichen Ortsrand vorbei“, weiß Gustav Bernhardt, Ortschronist von Friedrichshofen zu berichten.
Er hatte die Idee von Straßenlegendenschildern dem Vorstand der FBI (Friedrichshofener Bürgerinitiative) vorgetragen und dafür volle Unterstützung erhalten. Nach dem Vorbild der Legendenbeschilderung im Südwesten hat im Anschluss daran Oliver Kupfer, stellvertretender Vorsitzender der FBI und Mitglied des BZA XI - Friedrichshofen-Hollerstauden, die Erläuterung der Straßennamen in Friedrichshofen im BZA beantragt. Insgesamt 23 Straßennamen erhalten erläuternde Legendenschilder, die aus dem Bürgerhaushalt auf Beschluss des BZA finanziert werden. Für Rainer Mühlberger, Vorsitzender des BZA XI, ist die Beschilderung informativ und lehrreich zugleich: „Viele Neubürger und junge Menschen wissen oftmals nicht, dass sich die Straßennamen von Flurnamen und örtlichen Persönlichkeiten herleiten. Uns war es wichtig, bei der Verteilung der Legendenschilder den gesamten Stadtbezirk mit dem alten Ortsteil, dem Baugebiet Friedrichshofen West, dem Gebiet westlich des Westparks sowie Hollerstauden zu berücksichtigen.“
Die Legendenschilder erklären Flurnamen und informieren über Persönlichkeiten, nach denen Straßenzüge benannt sind, bzw. über die jeweilige Entstehungsgeschichte und Besonderheiten vor Ort. Der Ortschronist Gustav Bernhardt hat die 23 Straßennamen recherchiert und die prägnanten Kurzinformationen für die Legendenschilder mit redaktioneller Begleitung von Georg Niedermeier erstellt. Die Koordination und Umsetzung erfolgte über Hauptamt, Kulturreferat und Tiefbauamt.
Auch Kulturreferent Gabriel Engert ist erfreut über das gelungene Projekt und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Ich danke besonders Gustav Bernhardt für seine Bereitschaft zur ehrenamtlichen Kooperation und seine historisch fundierte inhaltliche Recherche und Texterstellung sowie dem BZA für seine Finanzierung. Die Legendenschilder tragen dazu bei, das Geschichtsbewusstsein der Bürger jeden Alters zu fördern.“