Wenn der Teddy in den OP muss


 
Vier Kindergärten besuchten das Ingolstädter Klinikum. Eingeladen hat der Verein Morgentau Kinder e.V.

(ir) „Mein Teddy hat ganz starke Bauchschmerzen, meiner hustet immer so viel, meiner ist gerade vom Fahrrad gestürzt!“ Die unterschiedlichsten Beschwerden hatten die plüschigen Lieblinge mit denen knapp 100 Vorschüler aus insgesamt vier Kindergärten aus Stadt und Umland ans Klinikum Ingolstadt gekommen waren, um sie dort verarzten zu lassen. Eingeladen zur jährlichen „Teddyklinik“ hatte der Verein Morgentau Kinder e.V.



Auf dem Programm standen dabei zahlreiche Stationen: von der Aufnahme über den OP bis hin zur Entlassung. Da wurde abgetastet, geröntgt, narkotisiert und verbunden. Und bei allen Schritten konnten die Kinder dabei sein, zusehen und auch selbst Hand anlegen. Bevor Teddy und Co. dann wieder nach Hause entlassen wurden, wartete am Ende sogar noch „süße Medizin“ in Form von Müsliriegel auf die Teddies – oder vielleicht doch eher deren Besitzer.

„Die Idee dahinter ist ganz einfach: wir möchten Kindern mit dieser Aktion die Angst vorm Krankenhaus nehmen“, erklärt Dr. Micha Bahr, der Anfang April die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie übernommen hat und mit seinem Team die erkrankten Schmusetiere behandelte. Gerade bei jungen Patienten sei Vertrauen überaus wichtig: „Verbinden Kinder mit Ärzten positive Erfahrungen – wie etwa die Heilung des Teddies – so sind die Ängste, wenn sie selbst einmal ins Krankenhaus müssen, häufig nicht mehr so groß.“ Deshalb sei er den Mitgliedern des Morgentau Kinder e.V. auch sehr dankbar, dass diese sich regelmäßig einmal im Jahr um die Organisation des Teddybärkrankenhauses kümmern würden. Das sehen auch die beiden Geschäftsführer des Klinikums Ingolstadt Alexander Zugsbradl und Dr. Andreas Tiete so: „Hier wird wirklich großartige Arbeit geleistet, für die wir uns sehr herzlich bedanken möchten.“



Für den Verein ist das Engagement selbstverständlich: „Uns ist einfach wichtig, dass die Kinder sich in der Klinik wohlfühlen“, erklärt Gabriele Rusch, die Vorsitzende des Morgentau Kinder e.V. Deshalb ist die Teddyklinik auch nicht die einzige Aktion der Ehrenamtlichen. So organisieren diese regelmäßig behagliche und kindgerechte Ausstattungsgegenstände für den Spiel- und Aufenthaltsraum oder kümmern sich um die Umgestaltung des Flures mit bunten Kunstwerken an den Wänden. Auch die Medienbibliothek, die Anschaffung einer Behandlungsliege, ein spezieller Pflegerollstuhl oder die Organisation der beliebten Bastelstunde, gehen auf das Konto des Vereins, um nur einige Dinge zu nennen. An weiteren Aktionen wird schon fleißig geplant. Die Kinder- und Jugendchirurgie kann sich also auch in Zukunft der Unterstützung des Morgentau Kinder e.V. sicher sein.