Wer soll das bezahlen?


 
(ir) Diese Frage stellt die Ingolstädter SPD in einer Pressemitteilung.

Die Cook & Freeze-Verpflegung an städtischen Schulen und Kindergärten wird durch die notwendige Einstellung von zusätzlichem Küchenpersonal teurer als erwartet. Die SPD fordert eine neue Kostenrechnung. Dazu erhielt unsere Redaktion folgende Pressemitteilung:

„Es war weder qualitativ noch pädagogisch die beste Lösung, die Ingolstädter Kindergärten und Schulen mit Fertigessen von Cook & Freeze zu versorgen. Und nun wird das von der CSU favorisierte und durchgesetzte Konzept auch noch teurer als erwartet. Weil zusätzliches Personal nötig wird, um das tiefgekühlte Essen für die Kinder aufzubereiten. Die SPD-Stadtratsfraktion ist der Meinung, dass die nun entstehenden Mehrkosten, die aus ihrer Sicht absehbar waren, weder von den Eltern noch vom Steuerzahler getragen werden dürfen.



‚Nach unserer Auffassung muss der Lieferant des Essens diese Kosten tragen, die jetzt per Nachschlag aufgetischt werden‘, meint SPD-Stadträtin Veronika Peters, die sich mit der von ihr initiierten Kampagne ‚IN isst gut‘ von Anfang an gegen diese Form der Verpflegung an Schulen und Kindergärten stark gemacht hatte, ‚die SPD hatte von Beginn an davor gewarnt, dass die Erzieherinnen diese Aufgabe nicht nebenher würden leisten können, die zudem nicht zu ihrem Auftrag gehört.‘ Jetzt suche die Stadt per Anzeigen nach einem Dienstleister, der Küchenpersonal für die Zubereitung des Essens bereitstelle.

Damit sei eingetreten, was vorauszusehen gewesen sei. ‚Die zusätzlichen Personalkosten verteuern das Angebot von Cook & Freeze. Und das ausgerechnet jetzt, wo sparsames Haushalten gefragt ist‘, so Peters weiter. Ganz anders hätte es ausgesehen, wenn die Erzieherinnen – wie von der SPD favorisiert – gemeinsam mit den Kindern das Essen zubereitet hätten. ‚Das wäre in der Tat pädagogische Arbeit gewesen.‘




Für die SPD stellt sich zudem die Frage, ob die damalige Ausschreibung und Vergabe unter diesen Umständen überhaupt noch korrekt ist, und fordert deshalb eine ehrliche Antwort der Verwaltung. Die Fraktion beantragt, dass eine neue Kostenberechnung auf den Tisch kommt. ‚Die CSU und insbesondere der städtische Kämmerer betonen immer wieder, wie klug und sparsam sie mit dem Geld der Ingolstädter Bürger umgehen. Das Beispiel Cook & Freeze zeigt, das mitunter doch der Weitblick fehlt und Ideen oder Einwände in den Wind geschlagen werden, nur weil sie von der Opposition kommen‘, so Veronika Peters. Das Konzept der SPD ‚IN isst gut‘, die Zubereitung des Essens für die Kinder selber in die Hand zu nehmen, wäre nach Auffassung der SPD nicht nur der nachhaltigere, gesündere und pädagogisch wertvollere Weg gewesen. Sondern auch die preisbewusstere Lösung, die zudem die heimische Wirtschaft gestärkt hätte.“