Wer verdient wo wieviel?



Je besser die Qualifikation, desto höher ist das Gehalt.

(ir) Wie unterscheiden sich die Entgelte regional, nach Geschlecht und nach Alter? Zahlt sich eine Qualifizierung aus? Die aktuelle Entgeltanalyse der Bundesagentur für Arbeit mit Stand von 31. Dezember 2020 - beleuchtet den Verdienst in vielen Facetten. Dabei wird der Median (mittleres Arbeitsentgelt) der monatlichen Bruttoentgelte sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigter für den Vergleich zugrunde gelegt.



Vor allem die starke Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld hat im vergangenen Jahr den Anstieg bei den Entgelten gebremst. Auch ausbleibende Sonderzahlungen oder ausgesetzte Erhöhungen bewirken einen Rückgang beziehungsweise schwächeren Anstieg der Einkommen.



Bemerkenswert ist, dass in Ostdeutschland Frauen einen um 73 Euro höheren Verdienst erzielen als Männer, in Westdeutschland ist er dagegen um 479 Euro niedriger als bei den männlichen Kollegen. Im Stadtgebiet Ingolstadt verdient das „starke Geschlecht“ beachtliche 1.830 Euro mehr. Dieser Trend setzt sich – wenn auch abgeschwächt - in den Landkreisen Eichstätt (607 Euro), Neuburg-Schrobenhausen (543 Euro) und Pfaffenhofen (517 Euro) fort.



„Gründe für diese Differenz gibt es viele. Ein wesentlicher Faktor ist die regionale Wirtschaftsstruktur. Berufsfelder, in denen überproportional Arbeitnehmerinnen tätig sind, werden insgesamt geringer entlohnt. Außerdem übernehmen sie seltener Führungspositionen, legen eine Babypause ein oder sind länger in Teilzeit tätig“, erklärt Peter Kundinger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt.



Im Vergleich der Bundesländer wird das höchste Entgelt in Hamburg (3.863 Euro) erzielt, gefolgt von Baden-Württemberg (3.751 Euro), Hessen (3.709 Euro) und Bremen (3.598). Bayern liegt mit 3.572 Euro an fünfter Stelle im Ländervergleich. Das Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern mit einem mittleren Arbeitsentgelt von 2.676 Euro.



Regional zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede. In Bayern verdienen Vollzeitbeschäftigte in der Stadt Erlangen, in Ingolstadt sowie in München mit einem Einkommen von mehr als 4.500 Euro am meisten. In der Stadt Erlangen ist der Verdienst mit 5.002 Euro am höchsten, gleich dahinter folgt Ingolstadt mit 4.982 Euro und die Stadt München mit 4.566 Euro.



„Ein höheres Gehalt bedeutet nicht automatisch mehr Geld in der Tasche zu haben. Bei der Interpretation des Durchschnittseinkommens muss man auch die großen Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten innerhalb der Regionen berücksichtigen", erläutert Peter Kundinger.



In den Landkreisen unserer Region liegen die mittleren Einkommen bei 3.394 Euro (Landkreis Eichstätt), 3.365 Euro (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) und 3.443 Euro (Landkreis Pfaffenhofen). Der regionale Vergleich der Statistiker zeigt auch, dass der Verdienst Vollzeitbeschäftigter in Westdeutschland mit 3.540 Euro noch immer deutlich über dem durchschnittlichen Entgelt in Ostdeutschland (2.890 Euro) liegt.



Neben regionalen Unterschieden spielt die Qualifikation eine entscheidende Rolle für das Gehalt. Sie zahlt sich beim Blick auf den Gehaltszettel im wahrsten Sinne des Wortes aus. In Ingolstadt verdienen sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte mit einem anerkannten Berufsabschluss im Mittelwert 4.623 Euro, 1.958 Euro mehr als ihre ungelernten Kolleginnen und Kollegen. Das höchste Einkommen in der Donaustadt verzeichnen Beschäftigte mit einem akademischen Abschluss. Ihr Gehaltszettel weist am Monatsende ein durchschnittliches Einkommen von 6.836 Euro aus.
Auch in den Landkreisen beeinflusst die Qualifikation stark das Einkommen.