Betriebsgründungen in Ingolstadt erneut rückläufig. Unternehmensnachfolger bleiben Mangelware.
(ir) Auch 2016 hat die Lust, ein Unternehmen zu gründen, in der Stadt Ingolstadt spürbar nachgelassen, so die IHK für München und Oberbayern. Insgesamt 941 Personen meldeten ein Gewerbe an, was einem Rückgang um 7,4 Prozent entspricht. Damit folgt die Stadt dem allgemeinen Negativtrend in Bayern und Oberbayern. Hier gingen die Existenzgründungen im Vergleich zu 2015 um 5,3 beziehungsweise 8,5 Prozent zurück.
Deutlich fällt das Minus insbesondere bei den Betriebsübernahmen aus. Diese sind um 13,6 Prozent auf 140 Übernahmen zurückgegangen. Mit 801 Gewerbeanmeldungen nahm die Zahl der Neugründungen um 6,2 Prozent ab.
Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt, verweist auf die Auswirkungen der aktuell guten Geschäftslage auf das Gründergeschehen: „Der Arbeitsmarkt in unserer Region punktet mit Vollbeschäftigung. Damit sinkt erfahrungsgemäß das Interesse an der Selbstständigkeit und den damit verbundenen Risiken.“ Peters fordert deshalb mehr Unterstützung für Gründer und Betriebsnachfolger. „Wir brauchen ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. Bereits in der Schule müssen wir die Chancen und Werte des Unternehmertums und dessen Bedeutung für den gesellschaftlichen Wohlstand deutlich machen“, so der Unternehmer.
Am beliebtesten sind in Ingolstadt Gründungen im Handel (21,7 Prozent), in den sonstgen wirtschaftlichen Dienstleistungen (13,5 Prozent) und im Baugewerbe (12,5 Prozent). Bei den Übernahmen liegt das Gastgewerbe ganz vorne (30 Prozent), gefolgt vom Baugewerbe (24,3 Prozent) und dem Handel (19,3 Prozent).
Existenzgründer sind für die Entwicklung der Wirtschaft von großer Bedeutung, so Peters: „Start-Ups beflügeln Innovationen und Dynamik und sind damit unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg von morgen. Doch auch alteingesessene Betriebe sind bedroht, wenn sich keine Nachfolger finden, die das unternehmerische Risiko der Vorgängergeneration übernehmen wollen.“
Die IHK-Auswertung basiert auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik.