Klinik St. Elisabeth spendet 100 Pflegebetten



Humanitäre Hilfe im BRK plant Unterstützung von Krankenhäusern in der Ukraine und in Rumänien.

(ir) Die unerwartete Nachricht kam bereits vor zwei Jahren. Damals überraschte BRK-Schatzmeister Anton Gutmann die Mitgliederversammlung der Humanitären Hilfe im BRK-Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen mit der Aussicht auf eine Spende größeren Umfangs. 1.200 Pflegebetten würden dem Roten Kreuz von verschiedenen Kranken- und Sozialeinrichtungen in ganz Oberbayern zur Verfügung gestellt werden.



Schon bald nach dieser Ankündigung rollten erste Lastwagen mit dem begehrten Mobiliar ins Zentrallager nach Weichering. Jetzt stand die erste Großlieferung ins Haus: Die KJF Klinik St. Elisabeth in Neuburg hat 100 Betten gestiftet, die an zwei Tagen reisefertig gemacht wurden und jetzt auf den Weitertransport warten.



„So gut lief es noch nie“, zeigte sich Gutmann zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf der Aktion. Seit er die Finanzen im Bereich Humanitär übernommen hat laufen auch im Sektor Organisation die Fäden bei ihm zusammen. Dazu gehört eine Überarbeitung des Konzepts für die Hilfszüge, das jetzt doch in die Jahre gekommen ist.



Bei den Berechnungen des Schatzmeisters stand unter dem Strich immer das gleiche Resultat: „Vom Geld her und personell können wir uns das nicht mehr leisten.“ Wenn ein Konvoi mit zehn Lastwagen unterwegs ist, kommen nämlich schnell einige tausend Liter Treibstoff zusammen und 20 Ehrenamtliche müssen sich für die Aktion ja mindestens eine Woche Urlaub nehmen.



Inzwischen hat Gutmann Vorschläge der Mitglieder und eigene Ideen umgesetzt; mit Erfolg. Die beiden BRK-Lastwagen wurden verkauft und mit Hilfstransporten beauftragt das BRK jetzt Speditionen aus den Empfängerländern. Die sind bedeutend billiger. Allerdings nehmen sie nur Ware mit, die sich ohne großen Aufwand auf- und abladen lässt. Eine Methode dafür habe man mit der Auslandshilfe Dachau entwickelt, mit der seit zwei Jahren in Partnerschaft zusammengearbeitet werde, erklärt Gutmann. Egal ob Nachtschränkchen, OP-Leuchte oder eben Patientenbetten, alles müsse auf Paletten verzurrt werden, die dann schnell verladen werden könnten.



Wie es im Detail abläuft, das war an zwei Tagen vor der St. Elisabeth Klinik zu sehen. Teilweise 16 Ehrenamtliche aus Neuburg-Schrobenhausen und Dachau teilten sich die Arbeit, bei der es vor allem darauf ankam, die Räder der Betten so zu fixieren, dass sie auch bei einem langem Transport nicht verrutschen können. Auch wenn die Firma Schad kostenlos einen Teleskoplader abgestellt hatte, so war zum Justieren der schweren Patientenmöbel dennoch Muskelkraft gefragt.



„So schnell waren wir noch nie“, lobten Anton Gutmann und sein Dachauer Kollege Hans Ramsteiner die Mannschaft, als die Lastwagen fertig beladen waren. Jetzt warten die Betten in Weichering auf den Abtransport. Für Dachau geht eine Ladung in die Universitätsstadt Iwano Frankiwsk in der Ukraine. Das BRK Neuburg-Schrobenhausen beliefert voraussichtlich im Juni die Gegend rund um Hermannstadt in Rumänien. Dort wird die Spedition wieder von der Ärztin Rodica Leporda in Empfang genommen, die die weitere Aufteilung der Hilfslieferung überwacht.



Beim Aufladen schaute sie schon einmal vorbei und lud die Möbelpacker zu einer Kaffeepause ein. Dabei erzählte sie auch von ihrem Jubiläum: Vor ziemlich genau 31 Jahren schloss sie sich erstmals einem Transport der Humanitären Hilfe an. Damals brachte sie chirurgisches Besteck und medizinische Geräte nach Rumänien.

Das Foto zeigt die 100 Pflegebetten für die Humanitäre Hilfe: Zwei Tage lang waren Ehrenamtliche des BRK vor der Neuburger Elisabeth Klinik damit beschäftigt, die Krankenmöbel für den Weitertransport vorzubereiten. Empfänger werden Krankenhäuser in Rumänien und in der Ukraine sein.