(ir) Der Betrieb der Neuburger Notaufnahmeeinrichtung auf dem
Lassigny‐Gelände wird bis Mitte Mai eingestellt.
Die vom
Landkreis Neuburg‐Schrobenhausen auf dem Lassigny‐Gelände in Neuburg betriebene
Notaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber wird Mitte Mai geschlossen.
„Die zuständige Regierung von
Oberbayern hat uns davon in Kenntnis gesetzt, dass die Plätze aktuell nicht mehr
benötigt werden“, so Landrat Roland Weigert.
Über
die vergangenen Wochen hat sich die Ankunft neuer Flüchtlinge, insbesondere in
München, merklich reduziert. Infolgedessen reichen die regulären
Unterbringungsmöglichkeiten in den staatlichen Aufnahmeeinrichtungen und die
Notunterkünfte werden nicht mehr benötigt. Bereits vor wenigen Tagen war die
Schließung der Notaufnahmeeinrichtung auf der Pfaffenhofener Trabrennbahn
bekannt geworden. Jetzt folgt die Unterkunft in Neuburg, in der noch 90
Asylbewerber leben. Die Bewohner werden in den kommenden Tagen auf Einrichtungen
in ganz Oberbayern verteilt.
Die Notaufnahmeeinrichtung war seit Juli
vergangenen Jahres dauerhaft in Betrieb. In den ersten drei Monaten musste der
Landkreis zwei Einfachturnhallen am Neuburger Descartes‐Gymnasium belegen. Mitte
September konnten dann die leerstehenden und von der Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben (BImA) verwalteten Gebäude IV und V auf dem Lassigny‐Gelände
bezogen werden. Die vom Landkreis baulich instandgesetzte Unterkunft bot in
Hochphasen bis zu 300 Flüchtlingen Platz. Die Versorgung mit Lebensmittel
übernahm der örtliche BRKKreisverband.
Ehrenamtliche Helfer kümmerten
sich um die Bewohner. „Durch eine beispiellose Kooperation zwischen Landratsamt,
der Stadt Neuburg, der Regierung von Oberbayern, Hilfsorganisationen,
Dienstleistern und Ehrenamtlichen ist es uns gelungen, die
Notaufnahmeeinrichtung aufzubauen und über Monate reibungslos zu betreiben.
Jedem Mitwirkenden möchte ich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit meinen
persönlichen Dank aussprechen“, betont Landrat Roland Weigert. Da nicht
abzusehen ist, wie sich die Flüchtlingszahlen in den kommenden Wochen und
Monaten entwickeln, bleiben die 300 Betten in den beiden Gebäuden erst einmal
aufgebaut. Niemand könne die Situation verlässlich einschätzen, so Weigert,
„daher müssen wir uns für weitere Notfälle präparieren und die Kapazitäten
vorhalten“. Der Mietvertrag mit der BImA bleibt bestehen.