Aktionswochen der Jugendämter



Pfaffenhofener Jugendamt will Nachwuchskräfte gewinnen.

(ir) Der Fachkräftemangel ist in aller Munde und ist gerade bei den sozialen Berufen sehr ausgeprägt. „Es wird immer schwieriger, genügend qualifizierte Bewerbungen für freiwerdende Stellen zu bekommen“, so Elke Dürr, Leiterin des Sachgebiets Familie, Jugend, Bildung am Landratsamt Pfaffenhofen. Daher nimmt ihr Sachgebiet an einer bundesweiten Aktion teil, deren Ziel es ist, Nachwuchskräfte zu gewinnen.

Auf Praxisveranstaltungen, Jobbörsen und an Hochschulen präsentieren MitarbeiterInnen des Sachgebiets bereits seit geraumer Zeit die abwechslungsreichen Arbeitsinhalte in der Jugendhilfe. Es werden auch regelmäßig Praktikumsplätze für Semesterpraktikanten oder Kurzpraktika für Studierende angeboten.



Über ein Praktikum im Rahmen ihres Masterstudiengangs Soziale Arbeit kam auch Anne Blix zum Landratsamt Pfaffenhofen. Mittlerweile ist Anne Blix Mitarbeiterin in Teilzeit im Bereich Offene Hilfen und schreibt parallel ihre Masterarbeit. Den Bachelor-Abschluss zur Sozialpädagogin hat sie bereits 2015 absolviert. In ihrer Masterarbeit erstellt sie ein Einarbeitungskonzept für den Allgemeinen Sozialdienst im Sachgebiet Familie, Jugend, Bildung.

Anne Blix studiert derzeit im 4. Mastersemester Soziale Arbeit an der TH Nürnberg Georg Simon Ohm. Im Rahmen des Studiums absolvierte sie ein Praktikum beim Landratsamt Pfaffenhofen im Sachgebiet Familie, Jugend, Bildung auf Leitungsebene. „Während der Praxisphase erhielt ich tiefere Einblicke in die Tätigkeiten des Allgemeinen Sozialen Dienstes, woraus sich das Thema meiner Masterarbeit entwickelte“, so Anne Blix.

Die im Allgemeinen Sozialen Dienst tätigen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen müssen in ihrer täglichen Arbeit vielfältige Aufgabenbereiche abdecken. Eine strukturierte und fachlich fundierte Einarbeitung ist in diesem Zusammenhang der Schlüssel zu einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Sozialen Arbeit. „Die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen werden aktuell von der zuständigen Bereichsleitung in ihr künftiges Arbeitsfeld eingearbeitet. Mit der Zunahme an Personal wurde der Bedarf nach einem strukturierten und standardisierten Einarbeitungskonzept deutlich. Dies war somit Ausgangslage für die Entwicklung eines Konzeptes“, so Blix weiter.



Auf Basis einer multimethodischen Analyse – in Form von Einzelinterviews und einer Gruppendiskussion – wurden Bedarfe, Rahmenbedingungen und Verbesserungsvorschläge für das strukturierte Einarbeitungskonzept im Allgemeinen Sozialen Dienst ermittelt. Die Konzeption beinhaltet unter anderem ein Patenmodell, in dem neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen über einen Zeitraum von sechs Monaten im beruflichen Alltag angeleitet und begleitet werden. Darüber hinaus werden sachgebietsinterne und sachgebietsübergreifende Hospitationen angeboten, um mit seinen Kooperations- und Netzwerkpartnern in Austausch zu treten. Anne Blix: „Der Einarbeitungsprozess wird durch die fachliche Einarbeitung der Bereichsleitung ergänzt. Dieser obliegt die Hauptverantwortung in der Einführung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit Hilfe einer strukturierten Einarbeitung werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihr künftiges Handlungsfeld umfassend und intensiv vorbereitet. Dies begünstigt eine intensivere Mitarbeiterbindung, schafft eine höhere Arbeitszufriedenheit und kann die zunehmende Mitarbeiterfluktuation senken. Der Start für die konzeptionelle Umsetzung ist für Anfang 2018 geplant.“

Sachgebietsleiterin Elke Dürr: „Wir erhoffen uns, durch ein standardisiertes Einarbeitungskonzept das Interesse von Nachwuchskräften noch mehr zu wecken. Ferner wollen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch eine gute Einarbeitung auch langfristig als qualifizierte Mitarbeiter an die Jugendhilfe und das Landratsamt als Arbeitgeber binden.“