Bedarfsorientierte Hilfen für Kinder und Jugendliche


 
Das Sachgebiet „Familie, Jugend, Bildung“ am Landratsamt Pfaffenhofen betreute im Jahr 2017 wieder zahlreiche Kinder, Jugendliche und junge Volljährige. 

(ir) Darüber hinaus wurden Mütter und Väter bei verschiedensten Themen und Problemen beraten und unterstützt. Die Gesamtausgaben der Jugendhilfe betrugen im Jahr 2017 12,64 Millionen Euro. Wie Landrat Martin Wolf bei der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses erläuterte, haben sich die Ausgaben gegenüber dem Haushaltsansatz um über 670.000 Euro verringert und es wurden über 1,5 Millionen Euro mehr vereinnahmt als erwartet. Der Zuschussbedarf (Nettobelastung) für den Landkreis lag bei 7,27 Millionen Euro, das sind um über 580.000 Euro weniger als im Jahr 2016.

„Die Haushaltsansätze für das Jahr 2018 orientieren sich weitgehend am Ergebnis aus dem letzten Jahr“, so Elke Dürr, Leiterin des Sachgebiets „Familie, Jugend, Bildung“. Der solide aufgestellte Jugendhilfehaushalt überzeugte die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, die einstimmig grünes Licht für die weiteren Beratungen im Kreisausschuss und Kreistag gaben.

Für 596 Minderjährige übernahm das Sachgebiet im vergangenen Jahr Beistandschaft, für 67 Minderjährige die Amtsvormundschaft oder Ergänzungspflegschaft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berieten und unterstützten weitere 344 alleinerziehende Mütter und Väter bei der Ausübung der Personensorge und stellten 541 Beurkundungen, zum Beispiel der Vaterschaft oder des Unterhalts aus.



Das Sachgebiet nahm rund 940.000 Euro an Unterhaltsgeld ein und leitete es an die Berechtigten weiter. Des Weiteren wirkten die Fachleute bei 12 Adoptionen mit, acht davon waren Stiefelternadoptionen.

In Vollzeitpflege betreute das Amt insgesamt 77 Kinder und deren Pflegefamilien sowie die Herkunftsfamilien. 2017 vermittelten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter acht Kinder in Pflegestellen.

Im Rahmen der ambulanten Jugendhilfe wurden 186 Familien mit 351 Kindern betreut.

Für 502 Kinder wurden im Laufe des Jahres Unterhaltsvorschussleistungen in Höhe von 723.000 Euro ausbezahlt. Durch die Gesetzesänderung im Juli 2017 wurden die Altersgrenze und die Laufzeit erhöht. Es bekommen nun alle Kinder bis zur Volljährigkeit Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz und, wenn notwendig, auch durchgehend. Nach Alter des Kindes beträgt dies im Regelfall zwischen 154 und 273 Euro im Monat. 32 Anträge mussten abgelehnt werden. Durch Rückforderungen von den Kindesvätern beziehungsweise Müttern verbuchte das Sachgebiet Einnahmen in Höhe von 179.000 Euro, also rund 25 Prozent der Gesamtausgaben.
Bei der Jugendgerichtshilfe gingen 914 Strafanzeigen ein, davon kamen 875 zur Anzeige. Es handelt sich dabei vor allem um Gewaltdelikte, Drogendelikte und Eigentumsdelikte. Insgesamt waren 3.491 Sozialstunden angeordnet.



Auch bei der Eingliederungshilfe von seelisch behinderten Kindern und Jugendlichen verzeichnete Elke Dürr weiterhin hohe Zahlen. Insgesamt 347 Kinder und Jugendliche erhielten 2017 diese Hilfe. Davon wurden 267 Betroffene im ambulanten, 26 Fälle im teilstationären und 54 Fälle im stationären Bereich untergebracht.

Außerdem hat das Sachgebiet im vergangenen Jahr Fördergelder, unter anderem des Freistaats Bayern, in Höhe von rund 16,1 Millionen Euro für die Träger der Kindertagesstätten im Landkreis Pfaffenhofen ausgezahlt. Im Landkreis gibt es derzeit 58 Kindergärten, neun Horte und 30 Krippen, in denen über 5.000 Kinder betreut werden.

Neu installiert ist seit Mai 2017 der Sonderdienst Trennungs- und Scheidungsberatung, eine Anlaufstelle für Eltern vor, während und nach der Trennung, bei Fragen zur Regelung der elterlichen Sorge, Umgangskontakten und zur Vermittlung von Hilfen für Kinder in Scheidungssituationen.