Bedeutung der Windkraft nimmt zu

(ir) Der Landkreis Pfaffenhofen erzeugt 40 Prozent regenerativen Strom.

Zum Erreichen der nationalen wie internationalen Klimaschutzziele sind die regionalen Beiträge dringend erforderlich. Für das Jahr 2050 wird eine nahezu treibhausneutrale Versorgung angestrebt. Neben der Einsparung und effizienteren Nutzung von Energie gehört dazu vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien. „Rund 485.000 Megawattstunden Strom werden im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm jährlich verbraucht. Mittlerweile werden davon knapp 40 Prozent regenerativ erzeugt“, betont Landrat Martin Wolf.

Der größte Anteil davon entfällt auf die Nutzung der Sonnenenergie, gefolgt von der Stromgewinnung aus Biomasse. „Die Windkraft spielte in den letzten Jahren eine untergeordnete Rolle in der Stromerzeugung im Landkreis, sie ist aber im Kommen, so Doris Rottler, zuständig für Energie und Klimaschutz am Landratsamt Pfaffenhofen. Auf dem Schweitenkirchener Gemeindegebiet befinden sich seit gut zehn Jahren zwei Windkraftanlagen, vergangenes Jahr kamen drei Anlagen im Hohenwarter Ortsteil Engelmannsberg sowie eine weitere Anlage auf Tegernbacher Gemarkung hinzu. Insgesamt sind 15,6 Megawatt Nennleistung installiert. Damit können rein rechnerisch gut 7.000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden.

In Gerolsbach entstehen derzeit vier weitere Windkraftanlagen. Drei davon errichtet die Gemeinde Gerolsbach zusammen mit der Bürgerenergie-Genossenschaft Pfaffenhofen eG (BEG). Landrat Wolf machte sich zusammen mit dem Gerolsbacher Bürgermeister Martin Seitz und dem gemeindlichen Rechtsberater Dr. Stefan Detig am Tag der offenen Baustelle ein Bild vom Fortschritt der Bauarbeiten. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist für das Frühjahr 2016 geplant.

Auch im Lustholz im Pfaffenhofener Ortsteil Uttenhofen entsteht eine Bürgerwindenergieanlage. Erst kürzlich wurde der erste Spatenstich gesetzt, an dem u.a. Vertreter der Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) und Landrat Martin Wolf teilnahmen. Ab 2016 sollen damit weitere 7.500 Haushalte durch die neuen Anlagen mit Strom aus Windkraft versorgt werden.

Bereits seit einigen Jahren arbeiten der Landkreis und die Kommunen vorbildhaft im Bereich der Windenergie zusammen. Im Rahmen der Aufstellung des sachlichen Teilflächennutzungsplanes „Windenergieanlagen“ wurden übergreifend für das gesamte Landkreisgebiet Standorte für die Nutzung von Windkraft dargestellt und damit eine Basis für die Zukunft geschaffen. „Nach Umsetzung der genannten Projekte kommen wir auf elf Windkraftanlagen“, so der Landrat. Es seien ausschließlich Anlagen mit regionaler Beteiligung. Der Landkreis leiste damit seinen Beitrag zum Klimaschutz.

„Windkraftprojekte sind enorm wichtig“, so der Landrat. Es sei eine schicksalhafte Frage für die Menschheit, den hohen Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Die Energiewende sei dabei aber nur zu schaffen, wenn Bürger, Behörden und Energieversorger zusammenarbeiten. Projekte wie in Gerolsbach und Uttenhofen seien beispielhafte Vorzeigeobjekte.