Britischer Künstler Graham Sumner zu Gast in Manching



Veranstaltungen zur Erlebnisausstellung „Im Dienste Roms“.

(ir) Am ersten Februarwochenende 2023 gibt sich der britische Illustrator und Autor Graham Sumner gleich zweimal im Kelten-Römer-Museum Manching die Ehre. Zunächst hält er am Samstag, den 4. Februar 2023 um 18:00 Uhr einen kostenfreien Vortrag zum Thema „Unleash Hell – The Roman Army on Screen“. Am Sonntag, 5. Februar 2023 bietet sich ab 13:00 Uhr dann die einmalige Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit dem Künstler bei einem „Making of“ zur Manchinger Sonderausstellung „Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen“.



„At my signal, unleash hell!“ – „Auf mein Kommando entfesselt ihr die Hölle!“ Der römische Feldherr Maximus gibt seinen Truppen noch diesen Befehl, dann schwingt er sich auf sein Ross und wirft sich zum Ruhme des Imperiums in die blutige Schlacht gegen die grausame Barbarenhorde. Keine Frage: Die legendäre erste Szene aus Ridley Scotts Monumentalfilm Gladiator sorgt bei Filmfans wie Altertumswissenschaftlern immer noch für Gänsehaut – aus verschiedenen Gründen.



In seinem Abendvortrag „Unleash Hell“ widmet sich Graham Sumner (Mold/GB) am 4. Februar 2023 dem Genre der epischen Sandalenfilme und entführt das Publikum auf die Kinoleinwand und in das Fernsehen der Zeit von 1945 bis in unsere Gegenwart. Dabei erörtert er, wie die römische Armee in Blockbustern wie Quo Vadis (1951), Ben Hur (1959), Cleopatra (1963) oder eben Gladiator (2000) dargestellt wird – von den Kaisern und Feldherren bis hin zu einfachen Soldaten. Sumner geht auf die Kostüme, Rüstungen und Ausrüstungen ebenso ein wie auf Kampftaktiken, Belagerungsmaschinen und Artillerie, die in zahlreichen Hollywood-Produktionen zu sehen sind.



Die beeindruckenden Szenen hinterlassen beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck. Aber ist das, was wir auf der Leinwand sehen, auch tatsächlich richtig? Und welche historischen Quellen wurden für die modernen Darstellungen verwendet? Anhand vieler Beispiele zeigt Sumner auf, dass die meisten Monumentalfilme gar nicht vom antiken Rom handeln, sondern vielmehr die Zeit widerspiegeln, in der die Filme gedreht wurden. Das Publikum erfährt auch, welcher Schauspieler es hasste »Röcke« zu tragen und in welchem Film die Statisten ihre Requisiten aßen!



Sumners Vortrag wird in englischem Originalton „ausgestrahlt“, auf eine Synchronisation oder deutsche Untertitel wird verzichtet. Die Manchinger Sonderausstellung „Im Dienste Roms“ ist bis zum Beginn des Vortrages geöffnet.

Am 5. Februar 2023, können kleine und große Gäste dann einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Sonderausstellung werfen. Sie erweckt das römische Militär auf anschauliche, unterhaltsame und interaktive Weise erneut zum Leben.



Ein zentrales Element der Sonderausstellung bilden lebensgroße Zeichnungen römischer Militärs aus der Feder von Graham Sumner. Doch wie entstehen eigentlich seine Bilder? Welche Vorlagen inspirieren Sumner? Und welchen Weg beschreitet der kreative Prozess von der ersten Idee bis zur fertigen Illustration? Diese und weitere Fragen beantwortet der Künstler persönlich und gibt fesselnde Einblicke in sein Schaffen. Englischkenntnisse sind erforderlich.



Ein weiterer Publikumsmagnet der Ausstellung sind die beeindruckenden Modelllandschaften. Allein das Modell einer römischen Legion umfasst über 5.000 handgefertigte Miniatursoldaten! Wie entstehen die Zinnkrieger? Was ist bei ihrer Bemalung zu beachten? Und wie werden die detailgetreuen Dioramen gefertigt? Hierzu bietet Thomas Kurtz von Mules of Marius am 5. Februar 2023 mehrere „Making of“-Führungen zu jeder vollen und halben Stunde an.

Das Programm beginnt um 13:00 Uhr und läuft bis zur Schließung des Museums um 17:00 Uhr. Es gelten die regulären Eintrittspreise der Sonderausstellung.