Jetzt ist eine gute Zeit für die Grippeimpfung

(ir) Eine Grippe-Schutzimpfung kann eine lebensbedrohliche Erkrankung verhindern.

Eine harmlose Erkältung kennt jeder: Erst kribbelt es in der Nase, dann fängt sie an zu laufen, man fröstelt, fühlt sich matt und abgeschlagen. „Mit Beginn der nasskalten Jahreszeit sind bereits auch im Landkreis Pfaffenhofen die ersten dieser Erkältungswellen unterwegs“, weiß Dr. Martina Kudernatsch, Leiterin des Gesundheitsamts Pfaffenhofen zu berichten.

Die „echte“ Grippe hingegen, auch Influenza genannt, äußert sich völlig anders: Schlagartig kann sie schwer krank machen. In nur wenigen Stunden entwickeln sich hohes Fieber, Schüttelfrost, Reizhusten, Kopfschmerzen, Augenbrennen und starke Gliederschmerzen.
Dr. Kudernatsch: „Normalerweise heilt die Grippe wieder von allein aus. Bei älteren und geschwächten Menschen kann die Virusinfektion aber lebensgefährlich werden. Die Influenza kann sich zu einer schweren Lungenentzündung weiterentwickeln.“ Möglicherweise handelt es sich dann um eine Mischung aus einer bakteriellen und einer viralen Entzündung - um eine sogenannte Superinfektion. Außerdem kann eine Influenza Herzrhythmusstörungen, Lungenödeme oder, sehr selten, eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung nach sich ziehen. Welche Komplikationen sich entwickeln, hängt vor allem vom allgemeinen Gesundheitszustand des Erkrankten ab.

„Besonders gefährdet sind Menschen über 60 Jahre. Hierzu zählen auch die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Diesen und auch chronisch Kranken, z.B. mit chronischen Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus und anderen bestehenden Grundleiden raten wir eine Schutzimpfung an“, so die Leiterin des Gesundheitsamts. Außerdem sollten sich Personen mit erhöhter Gefährdung (z.B. medizinisches Personal) und Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können, impfen lassen.

Wer im direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln steht, sollte ebenfalls über einen Impfschutz nachdenken. Die Influenzaimpfung schützt zwar nicht vor der „Vogelgrippe“, aber es werden damit problematische Doppelinfektionen vermieden.
Grundsätzlich ist die Grippeimpfung für jeden sinnvoll, der sich wirkungsvoll vor einer Ansteckung schützen möchte. „Im Allgemeinen ist die Impfung gut verträglich. An der Impfstelle kann es zu leichten Schmerzen, Rötung und Schwellung kommen. Auch grippeähnliche Allgemeinsymptome sind möglich“, so Dr. Kudernatsch weiter. Die Influenza-Schutzimpfung schütze jedoch nicht vor banalen Erkältungskrankheiten, die oftmals auch umgangssprachlich als „Grippe“ bezeichnet werden.
Die „echte“ Grippe ist hoffentlich noch in weiter Entfernung. Aber wie jedes Jahr wird die Influenzawelle auch in diesem Winter kommen. „Kommen sie der Grippe zuvor“, rät Dr. Martina Kudernatsch „und schützen Sie sich durch eine frühzeitige Impfung.“
Der Grippeschutz muss jährlich erneuert werden und nimmt damit eine Sonderstellung unter den Schutzimpfungen ein. Um einen wirkungsvollen Schutz aufzubauen, benötigt der Körper in der Regel zwischen sieben und 14 Tage.