LEADER-Projekt Seenplatte Feilenmoos



Diese Woche fand die zweite Bürgerbeteiligung zum LEADER-Projekt Seenplatte Feilenmoos statt.

(ir) Am Dienstagabend waren alle Bürger und die Öffentlichkeit der Gemeinden Geisenfeld, Ernsgaden, Reichertshofen und Manching eingeladen, sich in Geisenfeld zu treffen. Dort sollten - aufbauend auf die Ergebnisse aus der ersten Bürgerbeteiligung in Ernsgaden - weitere Anregungen, Vorschläge und Ideen zum Nutzungskonzept „Seenplatte Feilenmoos“ eingebracht werden.

Der Geisenfelder Bürgermeister Christian Staudter begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste sowie Landschaftarchitektin Barbara Grundner-Köppel und deren zwei Kolleginnen Vanessa Frisch und Rozá Bechtold vom Landschaftsarchitekturbüro Köppel in Mühldorf/Inn.

Barbara Grundner-Köppel wiederholte die Aussage von der ersten Bürgerbeteiligung, dass es keine konkrete Planung seitens des Architekturbüros gebe. Vorhandenes solle weiterhin genutzt, ausgebaut und Nutzungskonflikte entschärft werden. Sie stellte die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vom 4. April und die dabei besprochenen Konflikte sowie das Potential der Seenplatte Feilenmoos vor.

Der Seenplatte Feilenmoos habe großes Potenzial, sie wurde wiederholt als „Juwel“ bezeichnet – ein einzigartiges Naherholungsgebiet, in welchem laut Frau Grundner-Köppel noch ein Naturlehrpfad entstehen könne, Straßen- und Wegenetz ausbaufähig seien und dem Schutz bzw. Erhalt von Tier- und Pflanzenarten Rechnung getragen werden müsse.



Hauptkonfliktpunkte seien die Kollison der verschiedenen Nutzungen (Fischerei, Wassersportarten, Nasskiesabbau, Interessen der Landwirte) sowie das Parken außerhalb der genehmigten PKW-Stellflächen.

Ziele und Wünsche, die am 4. April bei der ersten Bürgerbeteiligung geäußert wurden, stellte Frau Grundner-Köppel noch einmal kurz vor:
• Keine weitere Entwertung der landwirtschaftlichen Flächen
• Schaffung eines Fahrradwegs vom PKW-Stellplatz zum Weinzierl Weiher
• Barrierefreier Ausbau vom „Haus Feilenmoos“
• Schaffung von Dauerparkplätzen für Wohnmobile
• Erhalt des Nasskiesabbaus
• Airbus-Mitarbeiter würden gerne einen Badeweiher pachten
• Einbindung des Gasthauses „Zum Fuchsbau“
• Fischereinutzung in den Vordergrund zu stellen

Die Anwesenden wurden gebeten, sich in drei Themengruppen aufzuteilen, um effektiver zu diskutieren und Ideen zu bündeln. Dazu wurden Arbeitspläne sowie Luftbilder des Areals verteilt, auf welche die Teilnehmer ihre Anmerkungen und Vorschläge schreiben konnten.

Jede Gruppe wurde von einer Landschaftsarchitektin geleitet.
• Kommunale Belange von Barbara Grundner-Köppel
• Naturschutz und Landwirtschaft von Vanessa Frisch
• Freizeit, Erholung und Vereine von Rozá Bechtold und Lothar Köppel
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden anschließend von den Leiterinnen vorgetragen.



Gruppe 1: Kommunale Belange Stadt Geisenfeld
• Entwässerung der umliegenden Flächen sei wichtig, die bisherige kaskadenartige Entwässerung ist laut Herrn Albertinger nicht zufriedenstellend
• Die Biberpopulation solle dezimiert werden um Schäden zu verringern
• Es müsse sich an den Leinenzwang gehalten werden, freilaufende Hunde seien mehrheitlich unerwünscht
• Ein Reitweg wird gewünscht, jedoch besteht die Sorge was mit den Hinterlassenschaften der Pferde geschieht
• Vorhandene Brücken teils reparaturbedürftig -> es besteht Handlungsbedarf
• Spazierwege beziehungsweise ein Rundwanderweg sollte ausgewiesen werden
• Die Freizeitnutzung soll auf bestimmte Stellen konzentriert werden

Gruppe 2: Naturschutz und Landwirtschaft
• Die Haftungsfrage bei Biberverbiss, Rad- und Reitunfällen ist nach wie vor ungeklärt
• Fischer würden gerne Wassersportler von den oberen Seen fernhalten, zumal dort der Abstand zwischen Seen und landwirtschaftlicher Fläche sehr gering ist
• Wunsch nach Kartierung von Tier- und Pflanzenarten bei der Patriostellung wurde geäußert
• Bezüglich des Abbaus von Nasskiesabbau wurde festgestellt, man könne ihn außerhalb des FFH-Gebietes durchführen

Gruppe : Freizeit, Erholung und Vereine
• Herr Unterburger wünscht die Errichtung eines Campingplatzes
• Hundebesitzer hätten gern einen Weiher, in dem das Baden für Hunde gestattet ist und kein Leinenzwang herrscht
• Kritikpunkt ist, dass die Parkplätze am Weinzierl-Weiher nicht mehr für die Öffentlichkeit bestimmt sind und aufgrund dessen „Wildparker“ überhand nehmen
• Ein direkter Radweg von Geisenfeld zur Seenplatte könne eventuell dafür sorgen, dass weniger Erholungssuchende mit dem PKW fahren
• Es werden mehr beziehungsweise größere Liegeflächen gewünscht
• Zuverlässige Betreuung durch Wasserwacht solle gewährleistet sein
• Zur Einhaltung der Regeln und Vermeidung von zukünftigen Konflikten könne ein Seenbeauftragter hilfreich sein

Nach Vorstellung der Ergebnisse bedankte sich Frau Grundner-Köppel bei allen Anwesenden für deren Mitwirkung und Bürgermeister Christian Staudter lobte ebenfalls die rege Beteiligung und das Engagement der Bürger.

Die 3. Bürgerbeteiligung wird am 26. Juni 2017 im „Manchinger Hof“ stattfinden, wo auf die bisherigen Ergebnisse aufgebaut werden soll.

Das Foto zeigt eine der Arbeitsgruppen im regen Austausch.