Veranstaltungen im Kelten-Römer-Museum Manching.
(ir) Aufgrund der Corona-Krise musste die beliebte Reihe „Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte“ seit März 2020 eine Zwangspause einlegen. Am Mittwoch, 15. Juli 2020, laden das Kelten-Römer-Museum Manching und der Keltisch-Römische Freundeskreis – Heimatverein Manching e. V. nun wieder zu einem höchst interessanten Vortrag ins Museumsfoyer ein. Ab 18:00 Uhr widmet sich Prof. Michael Rathmann von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt dem Thema „Die Tabula Peutingeriana – Landschaftswahrnehmung in römischer Zeit“.
Die Tabula Peutingeriana gilt als einzigartiges Zeugnis der Kartografie-Geschichte und zählt seit 2007 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Es handelt sich um eine fast 7 Meter lange Pergamentrolle, die um 1200 in Süddeutschland oder Österreich entstand und nach ihrem ehemaligen Besitzer, dem berühmten Augsburger Gelehrten Konrad Peutinger (1465–1547), benannt ist. Seit 1738 befindet sie sich im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Die Tabula Peutingeriana geht auf eine beziehungsweise mehrere antike Straßenkarten zurück, deren letzte Überarbeitung um 435 nach Christus erfolgt sein dürfte. Sie deckt ein immenses Gebiet von Spanien bis Indien ab, das aber stark verzerrt abgebildet ist. Verzeichnet sind alle wichtigen Verkehrsverbindungen und mehr als 3.500 sogenannte Toponyme, also Städte, Etappenstationen, Flüsse, Berge, Inseln und andere Landmarken.
Die Tabula Peutingeriana bildet somit eine historische Quelle von unschätzbarem Wert, die nicht nur wichtige Informationen zur (spät-)antiken Geografie liefert, sondern auch bedeutende Einblicke in die Wahrnehmung und das Verständnis von Landschaft und Raum in der damaligen Zeit gewährt. Seit 2017 widmet sich Michael Rathmann in einem althistorischen Forschungsprojekt der KU Eichstätt-Ingolstadt der wissenschaftlichen Untersuchung der Tabula Peutingeriana, um neues Licht in alte Kontroversen zu werfen.
Wichtig: Aufgrund geltender Corona-Bestimmungen ist die Teilnehmerzahl der Veranstaltung auf 35 Personen beschränkt. Interessierte melden sich per E-Mail unter
Ab Mittwoch, 15. Juli 2020 können endlich auch wieder Führungen in Kleingruppen von neun Teilnehmern im Kelten-Römer-Museum Manching stattfinden. Für alle Führungsangebote ist eine schriftliche Anmeldung notwendig. Dabei müssen Namen, Adressen und Telefonnummern aller angemeldeten Teilnehmer vorab mitgeteilt werden. Während des gesamten Besuches sind die gültigen Abstandsregeln einzuhalten sowie Mund und Nase in geeigneter Form zu bedecken.
Anmeldungen werden unter
Die Abbildung zeigt das Segment 5 der Tabula Peutingeriana mit der Stadt Rom am rechten Bildrand.