Selbstbestimmt im Alter


 
Einen regen Anklang fand kürzlich ein Vortrag zum Thema „Vorsorgevollmacht – Selbstbestimmt im Alter“ im Hofbergsaal im Bürgerzentrum Pfaffenhofen.

(ir) Eingeladen zu der Veranstaltung hatten das Gesundheitsamt Pfaffenhofen in Kooperation mit der Betreuungsbehörde des Landratsamts und dem Seniorenbüro Pfaffenhofen. Der Vortrag war Teil der Schwerpunktkampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.

In unserer ‚Gesellschaft des langen Lebens‘ bekommen Prävention und Gesundheitsförderung eine immer größere Bedeutung. Doch was passiert, wenn man durch eine Krankheit oder einen Unfall nicht mehr für sich selbst entscheiden kann? „Besonders vielschichtig sind die Herausforderungen, die demenzielle Erkrankungen mit sich bringen“, so Susanne Hager vom Pfaffenhofener Gesundheitsamt. „Leider nimmt die Anzahl der Demenzerkrankungen stetig zu. Daher war das Ziel unserer Veranstaltung, in der Bevölkerung ein Bewusstsein dafür zu schaffen, warum es so wichtig und notwendig ist, sich mit dem Thema Vorsorgevollmacht auseinander zu setzen“, so Susanne Hager weiter. Mit einer Vorsorgevollmacht könne jeder selbstbestimmt entscheiden, wie der letzte Lebensabschnitt gestaltet werden soll, wenn man auf die Hilfe und Entscheidungen anderer angewiesen ist.



Dorothea Schweigard, Ärztin am Gesundheitsamt und Referentin der Veranstaltung: „Mit der Vorsorgevollmacht können Sie einer anderen Person das Recht einräumen, in Ihrem Namen stellvertretend zu handeln, damit im Ernstfall in Ihrem Sinne entschieden wird. Die Vorsorgevollmacht kann sich auf die Wahrnehmung bestimmter einzelner oder aber auch aller Angelegenheiten beziehen. Sie gibt den Betroffenen die Möglichkeit, die Bestellung eines Betreuers oder einer Betreuerin durch das Betreuungsgericht zu vermeiden.“

Es existiere gerade in diesem Bereich viel Halbwissen. Oft würden Begrifflichkeiten durcheinandergeworfen werden. So sei zum Beispiel der Unterscheid zwischen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung oft nicht klar oder werde sogar verwechselt. „Mir war es ein besonderes Anliegen, dass am Ende der Veranstaltung die Notwenigkeit gesehen wird, sich Gedanken zu machen, entsprechend zu handeln und vorzusorgen“, so die Ärztin.

Für Detailfragen stand bei der Veranstaltung Stefanie Koch von der Betreuungsbehörde des Landratsamtes zur Verfügung. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten zudem eine „Notfallmappe“ des Landkreises Pfaffenhofen. In dieser sind aktuelle Informationen zum Thema Vorsorgevollmacht nachzulesen. Außerdem enthält sie Vordrucke für die „Vorsorgevollmacht“ oder auch für die „Patientenverfügung“. Die Notfallmappe erhalten Interessierte kostenlos in der Betreuungsbehörde des Landratsamts in Pfaffenhofen, in der Außenstelle Nord des Landratsamts in Vohburg sowie in den jeweiligen Stadt- und Gemeindeverwaltungen. Weitere Exemplare liegen im Seniorenbüro, Hofberg 7 in Pfaffenhofen aus.



Eine weitere Veranstaltung zum Thema findet am 22. März im Bürgerzentrum Manching statt.

Das Foto zeigt Dorothea Schweigard, Ärztin am Pfaffenhofener Gesundheitsamt, die die Anwesenden umfassend über das Thema „Vorsorgevollmacht“ informierte.