Sozialhilfeausgaben sinken weiterhin



Die Nettobelastung in der Sozialhilfe betrug für den Landkreis Pfaffenhofen als örtlicher Träger der Sozialhilfe im Jahr 2019 rund 273.500 Euro. 

(ir) „Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 129.500 Euro oder 32 Prozent“, berichtet Sozialamtsleiter Siegfried Emmer im Rahmen der Vorstellung seines Berichts für das Jahr 2019. Wie der Sozialamtsleiter erläutert, seien die Nettoausgaben aufgrund zum Teil starker Abweichungen in den Erstattungen durch den Bezirk und in den Ausgabeposten immer wieder deutlichen Schwankungen unterworfen. „Ein klarer Entwicklungstrend ist daher nicht zu erkennen“, so Emmer.

Die laufenden Leistungen in der Hilfe zum Lebensunterhalt sind zuletzt von rund 272.000 Euro in 2017 auf zirka 293.000 Euro in 2018 gestiegen, obwohl sich die Fallzahlen von 50 auf 46 reduziert hatten. Zum Jahresende 2019 konnten Gesamtausgaben in Höhe von knapp 215.000 Euro bilanziert werden, das bedeutet einen Rückgang um knapp 27 Prozent gegenüber Ende 2018. Die Fallzahl ist ebenfalls weiter gesunken auf 40 Personen beziehungsweise Bedarfsgemeinschaften Ende letzten Jahres.



Die Belastung pro Einwohner ist bei steigender Bevölkerung kontant rückläufig. Sie beläuft sich bei den Sozialhilfeaufwendungen in 2019 auf nur 2,15 Euro je Einwohner. Im Jahr 2018 waren es 3,21 Euro, 2017 3,99 Euro, 2015 4,65 Euro und 2013 4,71 Euro.

Die Aufwendungen des Landkreises für die Grundsicherung für Arbeitssuchende (Kosten der Unterkunft) haben sich im letzten Jahr um rund 330.000 Euro oder 15,9 Prozent gegenüber 2018 verringert. Die Kosten lagen zum Jahresende bei knapp 1,75 Millionen Euro. „Diese erfreuliche Tendenz hat trotz steigender Miet- und Nebenkosten im Wesentlichen zwei Gründe: Einerseits der anhaltend hohe Beschäftigungsgrad in unserer Region - die Arbeitslosenquote für den Landkreis Pfaffenhofen lag Ende 2019 bei 1,5 Prozent“, so Emmer. Andererseits entlaste der Bund aufgrund seiner guten Einnahmensituation in diesem Sektor weiterhin verstärkt die Kommunen.



Wie der Leiter des Sozialamts weiter berichtet, sind auch die Kosten für die Grundsicherung im Alter und für Erwerbsunfähige (jeweils Kosten für Lebensunterhalt und Unterkunft) leicht unter dem Niveau von 2018 geblieben. Sie summierten sich zum Jahresende 2019 auf rund 2,24 Millionen Euro gegenüber etwas weniger als 2,4 Millionen Euro im Jahr 2018. Siegfried Emmer: „Der Rückgang lässt sich in erster Linie anhand der Fallzahlen erklären, denn diese sind von 414 Ende 2018 auf 398 Ende 2019 gesunken. Bei diesen Leistungen handelt es sich um eine sog. Bundesauftragsverwaltung, das heißt, der Bund übernimmt die Kosten für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit vollständig. Der Betrag von knapp 2,24 Millionen Euro belastet somit nicht den Landkreishaushalt.

Finanzielle Hilfen zur Pflege wurden in 2019 insgesamt nur noch in einem Umfang von 1.820 Euro ausbezahlt. Zum 1. Januar 2019 endete die bisherige Delegationsverordnung, wonach für Pflegeleistungen im ambulanten, häuslichen Bereich bis Pflegegrad 2 der Landkreis Pfaffenhofen als örtlicher Sozialhilfeträger zuständig war. Die Hilfe zur Pflege wird seit diesem Zeitpunkt aus einer Hand vom Bezirk Oberbayern gewährt, so dass Ausgaben für diese Hilfeart beim Landkreis künftig entfallen.