Der Tag des offenen Denkmals ist eine europaweite Veranstaltung und bietet
interessierten Bürgern Zutritt zu gar nicht oder nur teilweise geöffnete
Stätten. Die Denkmalpfleger möchten die Besucher auf das breit gefächerte
kulturelle Erbe Deutschlands und die Möglichkeiten zu dessen Erhaltung
aufmerksam machen. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen historische
Bauten und Stätten ihre Pforten für Besucher.
Im vergangenen Jahr beteiligten
sich 50 Länder Europas mit 30.000 Denkmälern. Alleine in Deutschland waren rund
4 Millionen Kulturinteressierte bundesweit unterwegs.
In diesem Jahr steht
der „Tag des offenen Denkmals“ am 13. September unter dem Motto „Handwerk,
Technik, Industrie“.
Das Handwerk bildet die Grundlage unserer
Denkmallandschaft. So sind seit 2003 traditionelle Handwerkstechniken Teil des
immateriellen Weltkulturerbes. Gewerke der Stein- und Holzbearbeitung,
Metallurgie, Webtechniken oder Töpferei sind Jahrtausende alt, ja teilweise – je
nach Auslegung – sprichwörtlich so alt wie die Menschheit. Technische Neuerungen
können ihren Erfindern entscheidende Vorteile verschaffen, erleichtern sie doch
seit Urzeiten unser Leben: Ob bei Jagd und Fischfang, der Landwirtschaft, der
Herstellung von Geräten und Kleidung oder beim Hausbau.
Bei Sanierungen von
Baudenkmälern sind sehr oft traditionelle Handwerkstechniken gefragt, um ein
historisches Gebäude wieder in seiner Ursprünglichkeit erstrahlen zu lassen.
Auch der Landkreis Pfaffenhofen ist in diesem Jahr wieder mit drei verschiedenen
Veranstaltungen vertreten.
In Pfaffenhofen öffnet ein historisches
Gebäude, das sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. So haben die
Besucher in Pfaffenhofen von 10:00 bis 17:00 Uhr die Möglichkeit am Draht 8 das
ehemalige Kleinbauernhaus aus dem 18. Jahrhundert zu besichtigen. Es wurde in
den letzten sieben Jahren von privater Hand liebevoll und mit viel Hingabe
restauriert und instandgesetzt. Die Privateigentümerin Frau Cetinbas ist selbst
Restauratorin im Handwerk als Maler- und Vergoldermeisterin und zeigt den
Besuchern die Sanierungsschritte und die handwerklichen Meisterleistungen auf.
In Förnbach findet in der kath. Pfarrkirche Mariä Verkündigung um 13:00 Uhr und
15:00 Uhr eine Führung durch den Kreisheimatpfleger Roland Gronau statt. Bei der
Kirche, deren Ursprünge auf das 15. Jahrhundert zurückgehen, vermutet man nicht
eine so interessante neugotische Ausstattung. Besonders eindrucksvoll sind der
einheitlich gotische Innenraum mit netzartigem Rippengewölbe, im Chorbogen die
Wandbilder der klugen und törichten Jungfrauen und Wandbilder mit Darstellungen
aus dem Alten und Neuen Testament, Manna-Lese, Jüngstes Gericht, sowie der
Passion Jesu, Abendmahl, Fußwaschung und Garten Gethsemane. Die reich
geschnitzten einheitlichen neugotischen Altäre von 1876 mit der besonders
schönen bekrönten Madonna im Schreinaltar mit Jesuskind und Apfel, in der
rechten Hand das Zepter und ein Band, das sie mit dem Jesuskind verbindet,
runden die sehenswerte Ausstattung ab. Am südlichen Seitenaltar gibt es eine
Pieta-Gruppe um 1700. Die doppelstöckige Empore mit Bildern der Apostel und
Evangelisten grüßt den Besucher beim Verlassen des Raumes.
Bei der Kapelle in Streitdorf bei Förnbach bietet der Förderverein Streitdorfer
Kapelle e.V. interessierten Besuchern um 14:00 Uhr und 16:00 Uhr eine Führung
an.
Der
engagierte Förderverein machte sich die aufwändige Sanierung der um 1869 im
neugotischen Stil erbauten Kapelle über Jahre zur Aufgabe. Durch massive
Feuchteschäden war die Kapelle stark geschädigt und kurz vor dem Verfall. Es
fanden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen und sogar eine Anhebung der Kapelle statt.
Auch der Altar und die weiteren Ausstattungsteile wurden restauriert. Nach dem
erfolgreichen Abschluss der Arbeiten in diesem Jahr fand im Mai die Weihe der
Kapelle durch Weihbischof Dr. Haßlberger statt. Nun zeigt sich die Streitdorfer
Kapelle für ihre Besucher wieder von ihrer besten Seite:
Erklärtes Ziel des „Tages des offenen Denkmals“ ist es, die Öffentlichkeit
für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und das Interesse für
die Belange der Denkmalpflege zu wecken.
Weitere Informationen und das vollständige bundesweite Programm können im
Internet unter http://tag-des-offenen-denkmals.de abgerufen werden.