Bayerischer Handwerkstag zur Roh- und Baustoffknappheit


 
Peteranderl: „Konjunkturelle Erholung steht auf dem Spiel“.

(ir) Angesichts der Sonderkonferenz der Wirtschaftsminister von Bund und Ländern weist der Bayerische Handwerkstag (BHT) auf die Gefahr von Roh- und Baustoffknappheit für die Wirtschaft im Freistaat hin. „Fehlendes Material kann sich im Handwerk schnell zu einer echten Konjunkturbremse auswachsen“, warnt BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl.



Von der Materialknappheit bei Holz, Kunststoffprodukten, Dämmstoffen, Farben, Baustahl und Metallerzeugnissen und den damit einhergehenden erheblichen Preissteigerungen sind eine Vielzahl von Handwerksbranchen und -betrieben betroffen. „Trotz gut gefüllter Auftragsbücher geraten dadurch Baumaßnahmen ins Stocken, müssen Termine um Wochen verschoben und Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden. Wenn sich an dieser Situation nichts ändert, steht die konjunkturelle Erholung in unserem Wirtschaftsbereich auf dem Spiel“, sagt Peteranderl. Zudem ließen sich viele Leistungen nicht mehr zu den vorab mit den Kunden vereinbarten Preisen erbringen.



Exportbeschränkungen für Holz und andere Baustoffe könnten jedoch nur das letzte Mittel zur Lösung des Problems sein, findet der BHT-Präsident. Vielmehr gelte es, die bewährten Kundenbeziehungen zu stärken. Peteranderl: „Marktwirtschaft bedeutet nicht, dass jeder nur auf seinen kurzfristigen Vorteil schaut. Bald werden z.B. Sägewerke wieder ihre regionalen Kundennetzwerke brauchen.“ Die Pflege von Lieferketten in der Region diene außerdem der Nachhaltigkeit. „Ebenso wäre es wünschenswert, wenn gerade im öffentlichen Sektor wieder Stoffpreisgleitklauseln eingesetzt werden“, so der BHT-Präsident.