Sinkendes Interesse am Kegelsport



DJK löst Abteilung auf. Die Coronakrise trifft den Verein hart.

(ir) Der Kegelsport verliert an Attraktivität. Diese Erfahrung muss der Sportverein DJK Ingolstadt machen. Wie DJK-Präsident Karl Finkenzeller bei der jüngsten Delegiertenversammlung mitteilte, ist die Kegelabteilung zum 30. Juni 2020 aufgelöst worden. Finkenzeller konnte den Delegierten aber auch viel Erfreuliches berichten, so zahlreiche Meisterschaften, Vize-Meisterschaften und gute Platzierungen bei verschiedenen Wettbewerben.



„Für mich persönlich ist es nicht schön, im zweiten Jahr meiner Amtszeit eine sportlich hochkarätige Abteilung zu verlieren“, sagte Finkenzeller zur Auflösung der Kegelabteilung. Die Damen konnten in diesem Jahr sogar noch die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd/Mitte erringen mit der Chance, in die 1. Liga aufzusteigen, aber es sei abzusehen gewesen, dass es schwierig werden würde, eine konkurrenzfähige Damen-Mannschaft aufzustellen.



Die Personaldecke sei einfach zu dünn geworden. Das gelte auch für die Herrenmannschaft. So sei der Anstoß zur Auflösung von der Abteilungsleitung selbst gekommen, betonte Finkenzeller. Was nun mit der Kegelhalle geschehen soll, sei noch offen. Für ihr jahrelanges Engagement in der Kegelabteilung wurden Roland Bensch und Werner Lorenz mit Verdienstnadeln geehrt.



Am aktuellen Thema Corona-Krise kam auch der DJK-Präsident in seinem Bericht nicht vorbei. Der gesamte Sportbetrieb war laut Finkenzeller seit Mitte März fast drei Monate völlig eingestellt. Erst schrittweise konnte das Training in den verschiedenen Abteilungen wieder aufgenommen werden. Finkenzeller dankte allen, die Verständnis und Solidarität gezeigt hätten, vor allem die Übungsleiter und Trainer, die ein Vierteljahr auf ihre Bezahlung verzichtet hatten.



Der Verein spürt auch die finanziellen Folgen der Krise. Pachteinnahmen gingen verloren und auch etliche Austritte waren zu verzeichnen. „Wie das alles unter dem Strich aussieht, wird sich erst am Ende dieses Geschäftsjahrs herausstellen“, sagte Finkenzeller. Im Vergleich zum Jahr 2018 musste die DJK Ingolstadt im vergangenen Jahr 2019 einen Rückgang der Mitgliederzahl um 159 hinnehmen. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl aber wieder auf 1951 gestiegen, das ist ein Zuwachs von 184. Der Anstieg ist vor allem auf Kinder unter 14 Jahren und den Aufschwung der Tennisabteilung zurückzuführen.



Zu Beginn der Versammlung hatte Finkenzeller einen kurzen Ausflug in die Kommunalpolitik unternommen und sich erfreut gezeigt, dass zwei aktive DJK-Mitglieder dem Stadtrat angehören: Quirin Witty (SPD) ganz neu und Hans Stachel (FW) als wiedergewählter Stadtrat. Stachel, der seit 15 Jahren Vizepräsident der DJK Ingolstadt ist, wurde schließlich mit der Verdienstnadel des Bayerischen Landessportverbands in Silber geehrt.