Ausstellungsplanung der städtischen Museen 2022



Für das Jahr 2022 planen die Museen der Stadt Ingolstadt ein vielfältiges Programm. Einige Ausstellungen sind Teil des Jubiläumsjahres „550 Jahre Wissenschaft in Ingolstadt“.

(ir) Den Auftakt macht das Museum für Konkrete Kunst. Ab 16. Januar 2022 reflektiert die Ausstellung „Hängepartie. Kunst mit offenem Ende“ die Zeit der Ungewissheit, in der die Welt der Kunst und Kultur im Angesicht der Pandemie steckt. Verschiedene Positionen aus der eigenen Sammlung sowie Werke von Gästen nehmen sich dem meist negativ konnotierten Begriff an und deuten ihn um in etwas Positives.



Ab Mai nähern sich in der Ausstellung „Die andere Seite der Gestaltung“ Studierende der Technischen Hochschule den Arbeiten Anton Stankowskis und rücken Ingolstadt als Museums- wie Wissenschaftsstandort in den Fokus. Im Erdgeschoss des Museums werden im Laufe des Jahres Werke von Thomas Neumaier, Mario Klingemann und Erich Buchholz sowie „Schwergewichte der Konkreten Kunst“ präsentiert.



Gleich zum Saisonstart im April 2022 wartet das Bauerngerätemuseum Hundszell mit drei Sonderschauen auf: So schwelgt die diesjährige Handarbeitsausstellung ganz im Formen- und Farbenreichtum der sogenannten „Mustertücher“. Im ehemaligen Kuhstall gibt die Holledau ein Stelldichein, jene Landschaft, die mit ihrem Hopfenbau, ihrer hügeligen Landschaft, ihren stolzen Höfen und ihren einstmals reichen Bauern den Ingolstädtern eine wohlbekannte Nachbarin ist. In den „Holledauer Geschichten III“ darf man auf Verblüffendes von Hans Dollinger und Thomas Neumaier gefasst sein. Musikalisch wird es mit der Ausstellung „Der Zitherbauer und Sammler Ernst Volkmann“.



Ab Juli 2022 spürt die Ausstellung „Ins Maul geschaut. Episoden der Tiermedizin in Bayern“ den Anfängen der akademischen Tiermedizin in Bayern nach. Beleuchtet werden wichtige Aspekte und markante Entwicklungen in der Geschichte der Tierheilkunde.



Im Deutschen Medizinhistorischen Museum, das 2021 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet wurde, wird noch bis März die Ausstellung „In the Name of Love!“ gezeigt. Im Zentrum steht ein Quilt aus AIDS-Gedenktüchern. Diese gewebten Erinnerungen an acht Verstorbene künden von einer kompromisslosen Liebe und berühren durch ihre zutiefst persönliche Sicht auf HIV und AIDS. Der Sommer steht im DMMI im Zeichen des Arztes und Botanikers Leonhart Fuchs und der nach ihm benannten Fuchsie. In Kooperation mit der Fuchsiengärtnerei Rosi Friedl und dem Städtischen Gartenamt erblüht im Arzneipflanzengarten ein vielfältiger „Fuchsienhain“.



Die Ausstellung „Das Schneidhaus der Fugger in Augsburg“ präsentiert die Ergebnisse eines DFG-Forschungsprojektes. Das auf chirurgische Eingriffe spezialisierte Hospital, das auf einer Stiftung des 16. Jahrhunderts basierte, ist von der Forschung bislang weitgehend unbeachtet geblieben.

Für die Ausstellung „KZ überlebt“ hat der Fotograf Stefan Hanke die letzten Überlebenden der nationalsozialistischen Konzentrationslager fotografiert und interviewt. Die Fotodokumentation ist noch bis Ende März im Stadtmuseum zu sehen.
Im April und Mai zeigt die Künstlerin Monika Hoffer „Kalligraphie und Malerei aus China“.
Auch das Stadtmuseum widmet sich im Sommer ganz der Wissenschaft und dem Universitäts-Jubiläum. Die Ausstellung „Stadt und Student“ beschäftigt sich mit der Zusammensetzung der Studierenden, ihrem studentischen Alltag und ihrer Beziehung zur Stadt.



Der Freskenraum der Hohen Schule ist von April bis Oktober 2022 Kulisse für die zentrale Ausstellung zur Universitätsgeschichte. Der Senat der Universität München bewilligt im Jahr 1855 insgesamt 200 Gulden für ein ambitioniertes Projekt: Karl Emil Schafhäutl, Professor und Oberbibliothekar, und Hermann Hezner, Ingenieur, fertigen in einem Jahr die „Topische Geschichte der Universität Ingolstadt“ an. Die Gründe dafür liegen in der engen Verbundenheit des Universitätsprofessors mit seiner Heimatstadt, mit der Erkenntnis, dass die baulichen Zeugnisse der Hohen Schule und auch alle weiteren staatlichen Gebäude, nach und nach dem Festungscharakter weichen.



Das Marieluise-Fleißer-Haus beteiligt sich mit der Ausstellung „Von der lernbegierigen zur gelehrten Frau“ am Wissenschafts-Jubiläum. Von Mai bis Oktober werden dort die Möglichkeiten der Bildung für das weibliche Geschlecht mit dem Hauptaugenmerk auf Ingolstadt thematisiert. Dargestellt wird der schwierige Weg von den Mädchen in der deutschen Schule des 16. Jahrhunderts bis zu den Frauen mit universitären Abschlüssen im 20. Jahrhundert.



In der Ausstellung „jETZT II” im Lechner Museum treten noch bis März Werke seiner Schüler in einen Dialog mit den Skulpturen von Alf Lechner. Die Alf Lechner Stiftung präsentiert sechs Künstlerinnen und Künstler aus der Zeit von Lechners Gastprofessur an der Münchner Akademie der bildenden Künste mit Arbeiten aus den vergangenen 30 Jahren sowie mit neuen, für diese Ausstellung geschaffenen Werke. Im Laufe des Jahres folgen weitere Ausstellungen mit internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern, die wichtige Positionen zeitgenössischer Kunst im Kontext von Alf Lechner darstellen.



In der Galerie im Theater zeigen in wechselnden Ausstellungen Künstlerinnen und Künstler aus der Region und aus ganz Deutschland ihre Werke. Die Ausstellung „Der Klang (und die Kunst) des Steuerns“ ist ein weiterer Beitrag zum Wissenschafts-Jahr. Wolfgang Spahn macht im Frühjahr in seinen Klang-Licht Installationen die Zeitmuster der Steuerprozesse kybernetischer Netzwerke audio-visuell erfahrbar.