Die Praxis des Johann Christoph Götz


 
Nächste Woche findet ein Abendvortrag im Begleitprogramm zur Ausstellung „Praxiswelten“ statt.

(ir) Am Mittwoch, 18. Januar, um 19:00 Uhr wird im Deutschen Medizinhistorischen Museum die Reihe der „Praxisvorträge“ im Begleitprogramm zur aktuellen Sonderausstellung fortgesetzt. Professorin Marion Ruisinger stellt in einem rund einstündigen Vortrag das Forschungsprojekt zu dem Nürnberger Arzt Johann Christoph Götz vor, das in Ingolstadt angesiedelt war: „Die Praxis des Johann Christoph Götz. Sieben Jahre im Leben eines Nürnberger Arztes im 18. Jahrhundert“.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, bei einem Glas Wein ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist frei.



Johann Christoph Götz (1688–1733) stammte aus einer alteingesessenen Nürnberger Familie. Nach dem Studium in Altdorf und einer Bildungsreise ließ er sich 1713 als Arzt in seiner Heimatstadt nieder, wo er bis zu seinem Tod tätig war. Aus dieser zwei Jahrzehnte umfassenden ärztlichen Tätigkeit lassen sich sieben Jahre sehr detailliert nachvollziehen, denn aus diesen Jahren sind die handschriftlichen Praxisaufzeichnungen von Götz erhalten.

Die Journalbände befinden sich heute in der Handschriftensammlung der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. Sie wurden von 2009 bis 2012 im Rahmen eines von Marion Ruisinger geleiteten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschungsprojektes am Deutschen Medizinhistorischen Museum bearbeitet.

Marion Ruisinger stellt bei ihrem Vortrag den Aufbau und den Inhalt der Praxisaufzeichnungen vor und berichtet von einigen Ergebnissen des Projektes. Dabei geht es um Aderlass und Geburt, um Religion und Medizin, um Bader, Apotheker und Hebammen, aber auch um das Sammeln, Ordnen und Weitergeben von ärztlichem Wissen.

Die Referentin, Marion Ruisinger, ist habilitierte Medizinhistorikerin sowie Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren. Seit 2008 leitet sie das Deutsche Medizinhistorische Museum.