Ein Blick in die Praxis


 
(ir) Die kommende Praxisvisite ist bei Johann Friedrich Glaser im Jahre 1763 zu Gast.

Am Dienstag, 20. Dezember begleitet Museumsdirektorin Marion Ruisinger um 12:30 Uhr im Rahmen der halbstündigen Mittagsvisite im Deutschen Medizinhistorischen Museum einen jüdischen Kaufmann aus Franken bei seinem Arztbesuch in Thüringen im Jahre 1763.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.  



Während der Laufzeit der Ausstellung „Praxiswelten. Zur Geschichte der Begegnung von Arzt und Patient“ wird aus der Mittagsvisite einmal im Monat eine „Praxisvisite”: Im Zentrum steht dann nicht ein Objekt aus der Sammlung des Museums, sondern eine der acht Arzt-Patienten-Begegnungen, die den Kern der Ausstellung bilden.

Die dritte Praxisvisite führt in das Jahr 1763. Damals suchte der jüdische Kaufmann Moses Jacob aus dem fränkischen Höchheim den Arzt Johann Friedrich Glaser (1707-1789) im thüringischen Suhl auf. Bei der Mittagsvisite nimmt Museumsdirektorin Marion Ruisinger die dazugehörigen Einträge im Glaser Praxisjournal unter die Lupe und fragt am Beispiel dieses Patienten nach den Wegen, die Kranke zu ihrem Arzt zurücklegten. Zu Glaser, der den Aufstieg vom Henkerssohn zum angesehenen Stadtarzt geschafft hatte, lassen sich aber noch andere interessante Geschichten erzählen.

Das Praxisjournal von Johann Friedrich Glaser entstand in den Jahren 1750 bis 1763 in Suhl / Thüringen. Heute befindet es sich im Institut für Geschichte der Medizin der Charité Berlin (Prof. Volker Hess). Dort wurde es im Rahmen eines von der DFG geförderten Forschungsprojektes von 2009 bis 2012 durch Dr. Ruth Schilling wissenschaftlich erschlossen.