Führung durch Sonderausstellung



 
(ir) Führung durch die Sonderausstellung „Jesuitenmission in China – der Jesuitenfriedhof zu Peking“ im Armeemuseum am kommenden Sonntag.

Am kommenden Sonntag, 13. November findet um 14:00 Uhr eine Führung durch die Sonderausstellung „Jesuitenmission in China – der Jesuitenfriedhof zu Peking“ im Armeemuseum im Neuen Schloss statt.

Die Chinamission der Jesuiten vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war eine Epoche der fruchtbarsten Begegnungen zwischen China und Europa in der Geschichte.




Von christlicher Seite war durch päpstliche Anordnung die Mission in China ausschließlich dem Jesuitenorden vorbehalten, der dafür eine eigene Vorgehensweise entwickelte. Da China eine hochentwickelte Kultur darstellte, wurden als Missionare nur europäische Jesuiten entsandt, die Spitzenleistungen in naturwissenschaftlichen Disziplinen, vorwiegend Astronomie, Physik und Landvermessung aufweisen konnten.

Die Jesuitenmissionare erlernten die chinesische Sprache, übernahmen Kleidung und Haltung chinesischer Gelehrter. Manche stiegen in höchste Mandarinränge auf (etwa zum Direktor der kaiserlichen Sternwarte zu Peking) und genossen in chinesischen Gelehrtenkreisen und bei Hofe hohes Ansehen. Dem Begründer dieser Tradition, Matteo Ricci, wurde bei seinem Tod vom Kaiser ein Grundstück vor der Stadt (heute mitten in Peking) als Begräbnisort zugewiesen. Dieses wurde seither als Friedhof für in Peking verstorbene Jesuiten – über die Zeit hin 63 – genutzt. Darunter sind mehrere Jesuiten, die in besondere Beziehung zum Ingolstädter Jesuitenkolleg und zur Bayerischen Landesuniversität Ingolstadt standen, wie Kasper Castner und Anton Gogeisl. Die Ingolstädter Beziehungen zu China haben sich auch in der berühmten Sammlung des Jesuitenpaters Ferdinand Orban niedergeschlagen. Der Jesuitenfriedhof von Peking hat sich bis heute erhalten; er liegt auf dem Gelände der Pekinger Verwaltungshochschule und wird als nationales Kulturgut gepflegt.



Die Führung wird von der Ausstellung der Stadt Ingolstadt, Stadtmuseum in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Armeemuseum, der katholischen Universität Ingolstadt-Eichstätt, der Deutschen Provinz der Jesuiten und dem „Bayerischen China-Zentrum“, Ingolstadt, veranstaltet.

Der Museumseintritt beträgt 1 Euro, Kinder bis 18 Jahre zahlen keinen Eintritt.
Die Ausstellung dauert noch bis 20. November und wird im Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt im Neuen Schloss gezeigt.