Konzert des Georgischen Kammerorchesters im Festsaal wird im Rahmen
einer CD-Produktion mitgeschnitten.
Nach erfolgreichen
Gastspielen in Österreich kaum wieder zurück in der Heimat Ingolstadt, widmet
sich das Georgische Kammerorchester am 15. Oktober mit Rodion Schtschedrin und
Dmitri Schostakowitsch russischen Komponisten des 20. bzw. 21. Jahrhunderts. Am
Pult gibt sich der Chefdirigent Ruben Gazarian selbst die Ehre.
Das Programm des achten Abonnementkonzerts bildet einen
Kontrast zum musikalischen Fixstern W. A. Mozart, um den das Orchester in der
Saison 2015 kreist. Im Zentrum des Abends, der mit „Russische Moderne“ betitelt
ist, steht Rodion Schtschedrins Carmen-Suite. Der 1932 in Moskau geborene und
heute in München lebende Komponist schrieb das Werk für seine Frau Maya
Plissezkaja, weltweit gefeierte russische Primaballerina und Choreografin, die
im Mai dieses Jahres verstorben ist. Die Carmen-Suite ist eine Ballettmusik für
Streicher und Schlaginstrumente nach Motiven der gleichnamigen Oper von Georges
Bizet. Als das Werk am 20. April 1967 in Moskau uraufgeführt wurde, kam es zu
einem Skandal. Die erotische Carmen von Plissezkaja war der damaligen prüden
Sowjetgesellschaft zu anzüglich - und vor allem zu freiheitsliebend. Eingeläutet
wird der Abend mit Dmitri Schostakowitschs (1906–1975) Streichquartett Nr. 8 in
einer Bearbeitung für Streichorchester und Pauken von Abram Stassewitsch.
Schostakowitsch komponierte das Quartett im Jahr 1960 in der Nähe von Dresden in
nur drei Tagen und widmete es den Opfern des Krieges und des Faschismus - als
Mahnmal, Testament und Requiem.
Vor 25 Jahren fand das für sein
breitgefächertes Repertoire geschätzte Georgische Kammerorchester seine Heimat
in Ingolstadt und hat das kulturelle Leben der Stadt mit seinen Konzerten
seither entscheidend mitgeprägt. Mit Beginn der Saison 2015 übernahm Ruben
Gazarian die künstlerische Leitung des Ensembles.
Das Konzert „Russische
Moderne“ findet am Donnerstag, 15. Oktober um 20:00 Uhr im Festsaal Ingolstadt
statt. Um 19:00 Uhr beginntt eine Konzerteinführung mit Marco Frei.