Hybride Mittagsvisite: Exlibris



Am Dienstag, 24. August, um 12.30 Uhr lädt das Deutsche Medizinhistorische Museum wieder zu einer halbstündigen hybriden Mittagsvisite ein - vor Ort und via Zoom. Sammlungsleiter Alois Unterkircher stellt ein besonderes Exemplar aus der umfangreichen Exlibris-Sammlung des Museums vor.

(ir) Unter einem „Exlibris” (lat. für „aus den Büchern [des]”) versteht man seriell angefertigte Etiketten mit dem Namen des Bibliotheksbesitzers, die als Eigentumsverweis für die Bücher einer Privatbibliothek auf die Innenseite des vorderen Buchdeckels geklebt wurden. Auch wenn derartige Bucheignerzeichen bereits seit dem Beginn des Buchdrucks belegt sind, begann die große Zeit der Exlibris-Kunst erst um 1880.



Damals erlebten diese kleinen, häufig von namhaften Künstlern und Künstlerinnen gestalteten Zettelchen einen großen Aufschwung. Die Themenvielfalt ist enorm, was auch die Bildung von Sammlerkreisen förderte. 1891 etwa wurde in Berlin die heutige „Deutsche Exlibris-Gesellschaft e. V.” gegründet, die bis heute die wichtigste Zeitschrift zu diesem Sammelgebiet herausgibt.



In dieser Mittagsvisite stellt Alois Unterkircher ein interessantes Exlibris vor, das um 1930 für einen gewissen Dr. K. Knauf geschaffen wurde. Der Auftraggeber konnte bislang zwar noch nicht eindeutig identifiziert werden, der Künstler hinter dem Holzschnitt ist jedoch bekannt. Es handelt sich um Leo Tilgner (1892-1971), einen gelernten Maschineningenieur, der später als freischaffender Künstler arbeitete und besonders für seine ausdrucksstarken Exlibris im Stil des deutschen Expressionismus bekannt wurde.



Die „Mittagsvisiten“ gibt es nun schon seit über zehn Jahren. Durch Corona wurde der eingespielte Rhythmus aber ziemlich durcheinandergewirbelt: Erst fielen sie monatelang aus, dann waren sie nur online via Zoom möglich, und nun gibt es sie auch wieder vor Ort, wenn auch nur mit begrenzter Teilnehmerzahl. Um die neu gewonnenen Zoom-Gäste nicht zu verlieren und zugleich den Platzmangel vor Ort aufzufangen, werden die beiden Varianten seit Anfang August nun als „hybride Mittagsvisite“ zusammengeführt.



Für die Visitengäste vor Ort ändert sich dadurch nichts, es steht nur eine Kamera hinten im Raum, die auf den Referenten und den Objekttisch gerichtet ist. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist weiterhin eine vorherige Anmeldung bei der Museumskasse unter der Telefonnummer (08 41) 3 05-28 60 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. erforderlich. Die Teilnahme bleibt kostenlos. Die Zoom-Gäste finden den Einwahl-Link für die Teilnahme an der Mittagsvisite auf der Website des Museums (unter Aktuelles / Veranstaltungen).