Plakat zur „Hygiene-Ausstellung 1911“



Hybride Mittagsvisite im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt.

(ir) Am Dienstag, 14. September 2021 um 12:30 Uhr lädt das Deutsche Medizinhistorische Museum wieder zu einer halbstündigen hybriden Mittagsvisite ein – vor Ort und via Zoom. Sammlungsleiter Alois Unterkircher stellt dabei das Plakat „Hygiene-Ausstellung 1911“ vor, das mit einem weltberühmten Motiv aus der Zeit der frühen Gesundheitsaufklärung gestaltet war. Für die Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung nötig. Die Veranstaltung ist kostenlos.



1911 schuf der bekannte Münchner Künstler Franz von Stuck (1863-1928) das offizielle Plakat zur Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden. Das von einem Strahlenkranz umhüllte, am Sternenhimmel stehende Auge gilt als Meisterwerk der frühen Plakatkunst und ist heute das Logo des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden.



Hygiene-Ausstellungen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Medium, um der Bevölkerung das damals neue bakteriologische Wissen um Ursachen, Verbreitung und Verhütung ansteckender Krankheiten näher zu bringen. Ein Höhepunkt dieser Art der Wissensvermittlung war die 1911 in Dresden veranstaltete „Internationale Hygiene-Ausstellung“, die von über fünf Millionen Menschen besucht wurde. Ermutigt durch diesen immensen Publikumserfolg gründete ihr Initiator Karl August Lingner (1861-1916) einen Museumsverein und forcierte die Idee eines eigenen Museums, das 1930 als „Deutsches Hygiene-Museum“ schließlich auch eröffnet werden konnte. Lingner ist übrigens auch bekannt durch das von ihm erfundene Mundspülwasser „Odol“ mit seiner unverwechselbaren Flasche – ein frühes Beispiel für Produktdesign.



Das Deutsche Hygiene-Museum verfügt auch über eine Lehrmittel-Werkstatt. Durch die hier produzierten Wachsmoulagen, gläsernen Figuren und Lehrfilme wurde es zu einer der führenden Einrichtungen für Gesundheitsaufklärung in der Weimarer Republik. Es war maßgeblich an der Verbreitung des Hygienediskurses der ersten Jahrhunderthälfte beteiligt.



Diese Mittagsvisite findet wieder vor Ort und online auf Zoom statt. Für die Teilnahme vor Ort gilt die 3G-Regel und Kontaktdatenerfassung (Luca-App oder Formular). Eine Anmeldung ist nicht mehr erforderlich. Für die Teilnahme via Zoom findet man den Link auf der Website des Museums (www.dmm-ingolstadt.de).