Zinnfigurenturm wieder geöffnet



Der Südostturm des Neuen Schlosses wird seit den 1970er Jahren auch als Zinnfigurenturm bezeichnet. 

(ir) Seitdem werden hier Figuren aus der umfangreichen Sammlung des Armeemuseums gezeigt. Neben Einzelfiguren und Ensembles sind es vor allem die riesigen Dioramen zu den Schlachten von Zusmarshausen (1648), Leuthen (1757) und der Völkerschlacht von Leipzig (1813), die mit vielen tausenden von Figuren gestaltet wurden und junge wie alte Besucher beeindrucken.



Wegen Bauarbeiten konnte dieser beliebte Teil der Dauerausstellung lange nicht gezeigt werden, wird nun aber in teilweise überarbeiteter Form wieder geöffnet. Auf eine völlige Neukonzeption wurde vor allem bei den großen Dioramen bewusst verzichtet, um deren Wirkung unverfälscht zu erhalten. Allerdings soll der Zinnfigurenturm künftig „in Bewegung“ bleiben und immer wieder neue Stücke und Themen sollen präsentiert werden.



Der verantwortliche Kurator Daniel Hohrath hat in einem ersten Schritt sämtliche anderen Vitrinen und Schaukästen frisch gestaltet und ermöglicht so einen neuen Blick auf diese oftmals als Kinderspielzeug geschmähten Figuren. Dabei wird deutlich, wie Gestaltung und Umgang mit Zinnfiguren selbst einem historischen Wandel unterliegen.



Gerade die Flachfiguren, meistens lediglich rund 3 Zentimeter groß, sind nicht nur beeindruckend, wenn sie in Massen aufgestellt werden, sondern es lohnt sich immer ein genauer Blick auf einzelne Stücke. Hier wird deutlich, welch großes Geschick und welche Kunstfertigkeit die Zeichner, Graveure und Bemaler einbringen müssen, bis diese filigranen Miniaturen fertiggestellt sind.



Auch die Herstellung der Figuren (von der Entwurfszeichnung über das Gravieren und Gießen bis zur Bemalung) wird an Beispielen erläutert. Neben den klassischen flachen Zinnfiguren werden auch vollplastische Figuren präsentiert, die teilweise wahre Kunstwerke im Kleinformat darstellen.