17 Ingolstädter an Diabetes gestorben




(ir) 252 Ingolstädter mussten letztes Jahr wegen Diabetes mellitus ins Krankenhaus. 17 Personen sind daran gestorben. 

Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes mellitus. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Denn bei vielen bleibt die sogenannte Zuckerkrankheit lange Zeit unentdeckt, ehe gefährliche Folgekrankheiten auftreten. Welche Auswirkungen Diabetes haben kann, zeigen von der Krankenkasse IKK classic ausgewertete Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik.

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Demnach starben im vergangenen Jahr 3.770 Menschen in Bayern an den Folgen von Diabetes mellitus, davon 17 aus dem Stadtkreis Ingolstadt. 2014 waren es in Ingolstadt 26, bayernweit 3.551. „Diabetes galt lange Zeit als ,Alterskrankheit‘, zunehmend sind aber auch Jüngere betroffen. Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung fördern diese Entwicklung“, sagt Markus Neumeier, Pressereferent von der IKK classic in Ingolstadt.

Im Jahr 2015 wurden 252 Ingolstädter mit der Hauptdiagnose Diabetes mellitus vollstationär im Krankenhaus behandelt. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl leicht – 2014 waren es 271 Fälle, bayernweit ist der Wert mit 28.896 Behandlungen im Vergleich zu 2014 (29.417) ebenfalls leicht gesunken. Die mehrjährige Betrachtung zeigt jedoch einen kontinuierlichen Anstieg seit dem Jahr 2000. So nahm die Gesamtzahl der vollstationären Behandlungsfälle mit Diabetes mellitus von 25.461 im Jahr 2000 auf 28.896 im Jahr 2015 zu. Zurückzuführen ist das vor allem auf die Behandlung älterer Patienten. In nahezu der Hälfte aller Fälle in Bayern, waren die behandelten Personen 70 Jahre oder älter.



Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Sie geht mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel einher, der die Blutgefäße schädigt und das Verkalken von Arterien fördert. „Es ist eine schleichende Krankheit, die sich anfangs nicht bemerkbar macht“, sagt Neumeier. „Die Folge können Nierenschäden und Durchblutungsstörungen sein, die im schlimmsten Fall zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder Erblindung führen. Deshalb ist es wichtig, Diabetes frühzeitig zu behandeln und vorzubeugen.“

Ein wesentlicher Aspekt ist das Körpergewicht, vor allem bei Typ-2-Diabetikern. Neben einer angeborenen oder erworbenen Insulinresistenz finden sich häufig zusätzlich Bauchfett, Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte. Treten alle diese vier Faktoren auf, spricht man vom metabolischen Syndrom. Dieses wird als wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen. Ursachen dafür sind Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung. „Wer dagegen einen gesunden Lebensstil pflegt, hat meist auch weniger Probleme mit seinem Blutzucker“, so Neumeier.