Achtung: Schulanfänger in der Region



(ir) Kinder auf dem Schulweg besonders gefährdet. Training bringt Sicherheit.

Nächsten Dienstag ist es wieder soweit: Für viele Kinder in Ingolstadt beginnt dann ein neuer Lebensabschnitt. Der erste Schultag steht an und mit ihm viele neue Eindrücke, Gesichter und eine neue Umgebung. Gerade der Schulweg ist für die ABC-Schützen noch sehr ungewohnt und birgt Gefahren. „Alle Teilnehmer am Straßenverkehr müssen deshalb besonders aufmerksam sein“, betont Markus Neumeier von der Krankenkasse IKK classic in Ingolstadt.


Anzeige


Wie wichtig dieser Appell ist, belegt eine Auswertung der Krankenkasse anhand aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach verunglückten im Jahr 2015 in Bayern 3.419 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren bei Verkehrsunfällen. Besonders viele Kinder kamen in den Zeiten zu Schaden, in denen sie sich normalerweise auf dem Schulweg oder zurück befinden. Gemessen an den Verunglückten des gesamten Tages wurden im Jahr 2015 deutschlandweit 16,3 Prozent der Kinder morgens zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr und 11,1 Prozent zwischen 13:00 Uhr und 14:00 Uhr in Verkehrsunfällen verwickelt. Auch am Nachmittag sind Kinder stärker gefährdet. 33 Prozent der verunglückten Kinder kamen zwischen 15:00 Uhr und 18:00 Uhr zu Schaden.

Grund für die vielen Unfälle sind falsche Verhaltensweisen im Straßenverkehr. Nach Angaben des Bundesamtes machten kindliche Fußgänger die meisten Fehler beim Überschreiten der Fahrbahn mit 88,8 Prozent. Davon wiederum war das Überschreiten der Fahrbahn ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten mit 50,5 Prozent der häufigste Grund. Zweithäufigstes Fehlverhalten war das Überqueren der Fahrbahn durch plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen mit 23,8 Prozent. Häufigste Unfallursache bei den 6- bis 14-jährigen Radfahrern, die an Unfällen mit Personenschaden beteiligt waren, war eine falsche Straßenbenutzung mit 22,1 Prozent, hier vor allem die Nutzung der falschen Fahrbahn. An zweiter Stelle waren es Fehler beim „Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren“ mit 19,8 Prozent, hier vor allem Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr oder beim Anfahren vom Fahrbahnrand.

„Die verbleibende Zeit bis zum Schulanfang kann für ein Schulwegtraining genutzt werden“, empfiehlt Markus Neumeier. Eltern sollten gerade jetzt in der ersten Zeit ihre Kinder begleiten, bis der Weg und das richtige Verhalten sitzen. Sollte trotzdem etwas passieren, ist das Kind zumindest versicherungsrechtlich abgesichert: „Bei Unfällen auf dem direkten Weg zur Schule und von dort zurück sind Kinder gesetzlich unfallversichert“, so Neumeier weiter.

Der Schulweg sollte möglichst einfach und sicher sein, auch wenn er dadurch etwas länger wird. Vielbefahrene Straßen ohne Ampel und Fußweg besser meiden! Viele Schulen haben Schulwegpläne erstellt, diese zeigen sichere Wege auf. Eltern sollten mit dem Kind immer wieder das richtige Verhalten an Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsinseln üben.

Nimmt das Kind den Bus oder die Bahn zur Schule, sollte es früh genug zur Haltestelle gehen. Zeitdruck macht anfällig für Gefahren. In Bus oder Bahn sollte sich das Kind möglichst hinsetzen. Wer steht, verliert bei einem plötzlichen Bremsmanöver schnell das Gleichgewicht. Ist kein Sitzplatz frei, dann sollte man sich gut festhalten, aber nicht gegen Türen lehnen.
Wichtig: Nach dem Aussteigen die Fahrbahn erst überqueren, wenn Bus oder Bahn weg sind.

Wird das Kind zur Schule gefahren, sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen: Das Kind muss anschnallt werden und die Eltern haben Tempolimits zu beachten, gerade vor Schulen und Haltestellen. Außerdem sollte man das Kind möglichst zum Bürgersteig hin aussteigen lassen.

Mit heller Kleidung und Reflektoren werden kleine Verkehrsteilnehmer ganz groß. Und bei Hör- oder Sehproblemen sind Hörgerät beziehungsweise Brille im Straßenverkehr ein Muss.
MP3-Player und Handytelefonate sind dagegen auf dem Schulweg tabu. Außerdem sollten die Kinder festes Schuhwerk tragen, damit sie sicheren Halt haben.

 

Anzeige: