Die Gewinner der Krise: Hier ging es 2020 aufwärts!



Produzenten relevanter Güter und Börsenspekulanten zählen zu den Gewinnern der Corona-Krise.

von Christian Fischer

(cf) Zurzeit überwiegen im Grunde immer die negativen Nachrichten, die reihenweise durch die Corona Krise ausgelöst werden. Viele Schicksale sind eng verbunden mit Corona. Trotz allem gibt es in dieser furchtbaren Ausnahmesituation auch eine ganze Reihe von Gewinnern – in Ingolstadt und der ganzen Welt.

Es gibt viele Verlierer und nur wenige Gewinner. Vor allem die Produzenten relevanter Güter oder auch Börsenspekulanten zählen zu den Gewinnern. Die Pharmaindustrie profitiert gerade während Corona in einem hohen Maße. Biotech Aktien kaufen lohnt sich gerade jetzt auf jeden Fall.

Der medizinische Bereich
Biotech beziehungswiese Biotechnologie startet deswegen so durch, weil ein Großteil der benötigten Medikamente auf Biotechnologie basieren. Die Biotech-Aktien werden mit Gewissheit auch in der Zukunft heiß gehandelt werden, da die Nachfrage an Medikamenten ständig wachsen wird.

Aber auch Medizintechnikproduzenten wie das Drägerwerk, die weltweit der führende Hersteller von Beatmungsgeräten für die Intensiv- und Notfallmedizin sind, sind natürlich gefragt wie selten zuvor. Aufgrund der Pandemie hat sich der Auftragseingang des Unternehmens mehr als verdoppelt. Das zeigte sich auch sehr deutlich an der Börse, Während die Aktie sich noch Anfang des Jahres im Rahmen von 50 Euro bewegte, hat sich der Aktienkurs teilweise sogar verdoppelt und lag somit bei 100 Euro pro Aktie. Derzeit liegt das Papier bei zirka 70 Euro.

Zu den weiteren Gewinnern zählt natürlich auch die Pharmazie. Deutlicher Gewinner in der Krise ist zum Beispiel der US-Konzern Gilead. Dieser Konzern ist ein führender Anbieter von Aids-Medikamenten. Das heißt, er produziert den Wirkstoff Remdesivir. Dieser wurde bei Corona-Patienten zur Linderung angewendet. Inzwischen ist Gilead an der Börse mehr wert als das Dax-Schwergewicht Siemens.

Natürlich dürfen sich auch die Impfstoffproduzenten sehr über steigende Aktienkurse erfreuen. Alle Welt wartet händeringend auf die notwendigen Impfstoffe.

Softwarefirmen entwickeln sich gut
Die Digitalisierung schreitet schon seit langem stetig, aber auch gemächlich voran, doch durch die Corona Krise kam es zu einem enormen Schub. Der Spitzenreiter der Profiteure in dieser Krise ist wie kaum ein anderes Unternehmen die Softwarefirma Zoom. Diese Firma bietet eine Plattform für digitale Konferenzen an. Zoom wird im Grunde von beinahe jedem verwendet. Im privaten Kreisen findet Zoom seinen Einsatz, um den Kontakt mit Freunden und der Familie zu halten.

FFür Unternehmen ist die Plattform teilweise überlebensnotwendig, um die Mitarbeiter im Homeoffice miteinander zu verbinden. Allein im zweiten Quartal 2020 verzeichnete Zoom einen Zulauf von 100.000 auf nunmehr 370.000 zahlende Kunden. Von Ende 2019 konnte der Unternehmensgründer Eric Yuan sein Vermögen auf mehr als sieben Milliarden Euro verdoppeln.

Online Shopping
Auch wenn es nun wirklich kein Spiel ist, dennoch kann man sagen, rien ne va plus. Alle Läden, die nicht systemrelevant sind, sind geschlossen. Die Folge ist natürlich ein deutlich erhöhter Konsum im Online Shopping. Giganten wie Amazon können sich während der Krise kaum vor Bestellungen retten und mussten zusätzliches Personal einstellen, um die Bestellflut überhaupt noch bewältigen zu können.
Bereits seit Mitte März 2020 kennt die Amazon Aktie fast nur eine Richtung, und die heißt steil nach oben. Die Aktie ist rund 90 Prozent vom Jahresbeginn bis Anfang September 2020 gestiegen. Zu Spitzenzeiten kostete die Aktie rund 3.000 Euro, dann gab sie etwas nach und lag im September bei knapp 2.700 Euro.

GGegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Einnahmen um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden US-Dollar. Zugleich verdoppelte sich der Reingewinn auf 5,2 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Gewinn pro Aktie von 10,30 US-Dollar.

Dax auf Allzeithoch
Wer genügend Kapital besitzt und dazu noch eine entsprechende Risikobereitschaft besitzt, auf den warten an der Börse die großen Gewinne. Vielfach stieg man hier zu Schnäppchenpreisen bei Not leidenden Unternehmen ein. Inzwischen hat der saudische Staatsfonds PIF bereits im großen Stil in westliche Firmen investiert. Den Saudis war hier der Einstieg bei Boeing, BP, der Citigroup und sogar bei Disney und Facebook wert. Aber auf der Jagd nach Unternehmensschnäppchen sind auch China und andere staatliche Vermögensverwalter.

Auch wenn es zunächst nicht so scheint, als dass es während der Corona Krise auch Gewinner an den Finanzmärkten gibt, weil die Börsenkurse zu Beginn der Pandemie regelrecht abgestürzt sind und laut einer Berechnung der Wirtschaftszeitung Handelsblatt im März unglaubliche 19 Billionen Euro Börsenwert vernichtet wurden, so geht es seit dem Crash jetzt wieder steil bergauf. Verglichen mit dem Tiefststand am 16. März 2020 hat der Deutsche Aktienindex Dax wieder gut 3000 Punkte zugelegt, nun dotiert er deutlich oberhalb der Marke von 11.000 Punkten. Sogar Kleinanleger konnten viel Geld verdienen, sofern sie bereits im März zugegriffen haben.

EEinen ebenfalls unglaublichen und rasanten Anstieg verzeichnet aktuell der Bitcoin. Derzeit scheint er seine eigenen Höchstmarken beinahe im 3 Tage Rhythmus zu überbieten. Wohl niemand hätte gedacht, dass der heutige Wert eines einzigen Bitcoins bei inzwischen sagenhaften knapp 33000 Euro liegen würde.

Immobilien ziehen weiter an
Die Immobilienpreise in Bayern steigen unbeirrt weiter, so als gäbe es überhaupt keine Krise. Besonders viel zahlt man derzeit in München, Regensburg und Augsburg. Bestands-Eigentumswohnungen sind seit dem Frühjahr im Landesdurchschnitt um 5,9 Prozent teurer geworden. 5,1 Prozent teurer sind Neubau-Eigentumswohnungen geworden. Sogar noch schneller steigen die Baugrundpreise.a