Krisendienst Psychiatrie rund um die Uhr erreichbar


 
Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern ist an Feiertagen rund um die Uhr erreichbar. Mobile Einsatzteams sind 24/7 in Rufbereitschaft in Ingolstadt sowie den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen.

(ir) Hoffnung, Zuversicht, ein frohes und stimmungsvolles Warten auf Weihnachten, das wir alle festlich und besinnlich begehen! Mehr denn je ist das eine große Herausforderung: Denn Ukraine-Krieg, Energiekrise, steigende Preise und die emotionalen Folgen der Pandemie schlagen vielen aufs Gemüt. Menschen, die an den Feiertagen in eine seelische Notlage geraten, unterstützt der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern. Die Leitstelle ist unter der Rufnummer (08 00) 6 55 30 00 rund um die Uhr erreichbar; auch die mobilen Einsatzteams sind 24/7 in Rufbereitschaft.



„Ängste, Einsamkeit, seelische und körperliche gesundheitliche Folgen sowie persönliche Verluste sind zurzeit allgegenwärtig“, weiß Dr. Petra Brandmaier, ärztliche Leiterin der Krisendienst-Leitstelle. Krisenhafte Zuspitzungen und das Gefühl, es nicht mehr schaffen zu können, seien „gut nachvollziehbar“. Brandmaier appelliert deshalb an alle Menschen, die in eine Krise geraten: „Rufen Sie uns an, teilen Sie Ihre Not und Ihr Leid mit uns – gemeinsam mit Ihnen suchen wir nach Wegen aus der aktuell krisenhaften Situation.“ Denn: „Wer Hilfe annimmt, zeigt Stärke und Selbstfürsorge. Das ist der erste Schritt, um die Krise zu bewältigen.“



Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern steht Menschen in seelischen Notlagen an den Feiertagen rund um die Uhr zur Seite. Ein offenes Ohr haben die Mitarbeitenden auch für Angehörige und Personen aus dem sozialen Umfeld belasteter Menschen. Die Statistik des Krisendienstes zeigt, dass an Weihnachten und zwischen den Jahren seelische Krisen verstärkt auftreten können. Im Dezember 2021 hatte die Leitstelle 2.588 Telefonkontakte – einer der höchsten Werte im Jahresverlauf. Die Anrufenden benötigten meist aufgrund familiärer Konflikte, von Einsamkeit, Ängsten und Erschöpfung Unterstützung.



Oft entlastet bereits das sortierende Gespräch am Telefon. Wenn dieses nicht ausreicht, kann der Krisendienst weiterführende Hilfen anbieten. In akuten Notfällen führen mobile Einsatzteams Hausbesuche durch, um die Betroffenen zu stabilisieren. Mobile Einsatzkräfte gibt es in allen oberbayerischen Landkreisen. Sie sind täglich – auch an den Feiertagen – 24/7 in Rufbereitschaft.



Martin Guth ist als Krisendienst-Gebietskoordinator in Ingolstadt sowie den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen für die mobilen Einsatzteams zuständig. Er erklärt: „Zukunftssorgen wie auch alltägliche Belastungen können sich in jedem Alter so verschärfen, dass eine telefonische Beratung oder Krisenintervention nicht zum gewünschten Erfolg führt. Für diese Fälle sind – gerade auch über die Feiertage und den Jahreswechsel – die mobilen Krisendienst-Einsatzteams in Rufbereitschaft. Unsere Mitarbeitenden stehen Menschen in seelischen Notlagen zur Seite, sie nehmen Sorgen und Ängste ernst und vermitteln in passende Hilfs- oder Beratungsangebote.” Guth sagte: „Wir wollen Halt geben und helfen, gemeinsam gute Wege aus der Krise zu finden.“



Konkrete Tipps, um Krisen vorzubeugen:
• Bewegen Sie sich und gehen Sie an die frische Luft. Am besten mindestens 30 Minuten spazieren gehen, fest integriert in den Tagesablauf.
• Tun Sie sich selbst etwas Gutes: zum Beispiel ein gutes Essen oder ein entspannendes Bad. Das hilft oft auf andere Gedanken zu kommen.
• Treffen Sie sich mit Freundinnen und Freunden sowie mit Angehörigen oder telefonieren Sie regelmäßig mit diesen. Reden tut der Seele gut.
• Besprechen Sie auch Themen jenseits von Ukraine oder Energiekrise und legen Sie eine Nachrichtenpause ein.
• Und wenn es Probleme gibt: Trauen Sie sich offen darüber zu reden, vertrauen Sie sich Ihren Freunden und Ihrer Familien an.
• Sollte es mit eigenen Mitteln nicht mehr gehen: Nehmen Sie bitte frühzeitig Kontakt zu fachkundigen Hilfeangeboten wie dem Krisendienst Psychiatrie auf.