Wer möchte bei der Bahn arbeiten?


 
1.400 neue Jobs in Bayern. Die Deutsche Bahn setzt auf junge Quereinsteiger und ältere Arbeitnehmer.

(ir) Umsteigen ist im Lebensweg vom Cagla Hosol keine Seltenheit gewesen. Seitdem die 27-Jährige eine Ausbildung zur Lokführerin bei der S-Bahn München gemacht hat, geht es in einer schnellen Spur vorwärts – und das niemals eingleisig. „Keiner hat geglaubt, dass ich mal S-Bahnen durch München steuere - ich vielleicht am allerwenigsten. Aber bei der Bahn habe ich wirklich meinen Traumjob gefunden“, sagt die Münchnerin mit türkischem Migrationshintergrund. Emsig lernte sie auf den Hauptschulabschluss, absolvierte dann eine Lehre zur Schuh-Verkäuferin, danach schaffte sie ihr Fachabitur. „Aber einfach nur Studieren, das war nichts für mich. Ich merkte sehr schnell, dass ich in einem praktischen Beruf mit Verantwortung arbeiten will.“ In ihrer Freizeit hat sie außerdem eine Schauspielakademie besucht und wird demnächst eine Filmfachausbildung absolvieren. „Solche Spielräume bietet nur die Bahn“, sagt Hosol.

Nach ihrem Abitur bewarb sie sich 2015 kurzerhand bei der S-Bahn München. Dort schaffte sie eine Ausbildung als Quereinsteigerin zur „Triebfahrzeugführerin“. Der Job am Steuerhebel eines rund 9.000 PS starken und bis zu 210 Meter langen Zugs hat der zierlichen jungen Frau auf Anhieb Spaß gemacht: „Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich bei der Bahn - bereut hab‘ ich bis heute keinen einzigen Tag.“



Hosol ist ein Musterbeispiel: Bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter setzt die Deutsche Bahn (DB) auch in Bayern verstärkt auf neue Zielgruppen: Ob Quereinsteiger, Studienabbrecher, Über-50-Jährige oder ehemalige Soldaten: Rund 1.400 freie Stellen hat der Konzern aktuell im Freistaat zu bieten.

Der Einstellungsboom bei der DB hat mehrere Gründe: Viele Kollegen gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, gleichzeitig wächst der Konzern und baut zum Beispiel auch Berufsbilder mit neuen IT-Kompetenzen aus.

Besonders gefragt sind Lokführer mit 180 freien Stellen, vor allem in München, Nürnberg und Mühldorf, Elektriker/Elektroniker/Mechatroniker in der Instandhaltung mit 200 freien Stellen, vor allem in München und Nürnberg und Lokrangierführer/ Rangierbegleiter/ Rangierer mit 100 freien Stellen, vor allem in München, Würzburg und Nürnberg.



Außerdem gibt es insgesamt noch 200 freie Ausbildungsplätze für dieses Jahr. Besonders Interessenten für die Berufe Fahrdienstleiter 50 freie Stellen, vor allem in München, Lokführer mit 50 freien Stellen vor allem in München, Elektroniker Betriebstechnik mit 30 freiem Stellen vor allem in München und Nürnberg, Gleisbauer mit 20 freien Stellen, unter anderem in Würzburg, Ingolstadt und Augsburg und Busfahrer mit 10 freien Stellen, unter anderem in Regensburg, Coburg und Nürnberg, haben gute Chancen.

Über-50-Jährige: Ein „zu alt“ gibt es bei der DB nicht, Jobchancen haben Schulabgänger und Ältere gleichermaßen. Es zählt allein die Motivation und die Qualifikation der Bewerber. Rund 14 Prozent aller im letzten Jahr neu eingestellten Mitarbeiter waren über 50 Jahre alt, im Jahr 2015 waren es noch rund 10 Prozent.

Um Studienabbrecher bemüht sich die Deutsche Bahn seit diesem Jahr verstärkt. Sie sind oft reifer und in der Regel hochmotiviert, ihren zweiten Anlauf in die Berufswelt erfolgreich zu meistern.

Weitere Informationen erhalten Sie auf www.deutschebahn.com/karriere