Ingolstädter Kabaretttage – Endspurt vor der Sommerpause



Die 37. Ingolstädter Kabaretttage legen vor der Sommerpause einen Endspurt hin.

(ir) Den Start machen am Montag, 19. Juli 2021 um 20:00 Uhr im Festsaal des Stadttheaters, Igudesman & Joo mit ihrem Programm „And now Beethoven“. Zwischen den Stücken stehen sie Kopf. Für diese seltsame Aufführungspraxis gibt es prominente Beispiele wie zum Beispiel Yehudi Menuhin, Mentor von Igudesman & Joo, der Beethovens 5. Sinfonie im Kopfstand dirigierte. Aber warum tauchte Beethoven jeden Tag den Kopf in kaltes Wasser? Warum liebte er es, mit Suppe zu werfen? Und war seine Lieblingsfrucht wirklich „Ba-na-na-naaaa“? Wenn Sie diese Fragen nicht verstanden haben, vor allem die letzte, müssen Sie diese Show zu Ehren von Beethovens 250. Geburtstag unbedingt sehen! Verpassen Sie nicht die einzigartige Transkription einer Sonate für Klavier und Violine, geschrieben für den Fall, dass der Pianist seinen Auftritt verpasst hat, und die Variationen über Beethovens größtes Meisterwerk: Für Elise.



Weiter geht es am Mittwoch, 21. Juli 2021 um 20:00 Uhr auf der trotzdemjetzt-Bühne, mit Volker Keidel. Der Kabarettist betreibt erfolgreich die Hugendubel-Lesebühne, hat fünf Bücher mit lustigen Kurzgeschichten veröffentlicht, liebt Bier und tritt immer wieder in der Fernsehsendung „Vereinsheim Schwabing“ auf. Für uns liest er aus seinem aktuellen Buch „Wer alkoholfreies Radler trinkt, hat sich schon aufgegeben“. Darin probiert Keidel mit viel Selbstironie Trends aus wie Yoga, Bouldern und Slim-Fit-Jeans.



Gleich für zwei Vorstellungen am selben Tag kommt Sarah Hakenberg zu den Kabaretttagen. Zu sehen ist sie am Samstag, 24. Juli 2021 um 18:00 Uhr und um 20:00 Uhr auf der trotzdemjetzt-Bühne. Die Vorstellung um 20:00 Uhr ist bereits ausgekauft, für die Show um 18:00 Uhr gibt es noch Karten. In ihrem Programm „Dann kam lange nichts“ zeigt sich die Kabarettistin von ihrer schwärzesten Seite. Berlin, München oder Wien? Während andere noch darüber nachdenken, welche Stadt die schönste ist, zieht eine Liedermacherin nach Ostwestfalen. Es gibt keine Szenekneipen, keine spektakuläre Natur, keine Kita-Plätze – einfach nichts. In jedem Fall ist es ein idealer Ort, um neue Hakenberg-Hits zu schreiben: Über die Unsinnigkeit von Kreuzfahrten, über wahnsinnig gewordene Mütter und über Nazis, die als Umzugshelfer abgeworben werden – bitterböse Ironie, garantiert pädagogisch wertfrei und urkomisch. Die Zusatz- als auch die geplante Vorstellung ist ein Nachholtermin aus den Ingolstädter Kabaretttagen 2020.



Mit seinem Programm „Viel los! 35 Jahre Kabarett“ begeistert Christian Springer das Publikum am Dienstag, 27. Juli 2021 um 20:00 Uhr, auf der trotzdemjetzt-Bühne. Seine Kabarettprogramme sind klar und deutlich. Und die bayerische Politik gibt mehr Stoff her, als ein Kabarettistenleben bearbeiten kann. Sieben Ministerpräsidenten hat er überlebt, auf den berühmtesten zwei Eier geworfen – und nicht getroffen. Dafür treffen seine Pointen! Christian Springer hat zehn Jahre Starkbieranstich in Landshut, den Münchner Nockherberg und sieben Jahre BR-Schlachthof im Gepäck. Satire für das Oberstübchen, das ist sein Bühnenmotto. Christian Springer hat sie immer im Visier: die Hirnlosen im Land. Denn sie vermehren sich schneller als ein Virus. Sein Gegenmittel ist der Humor.



Weiter geht es am Mittwoch, 28. Juli 2021 um 20:00 Uhr mit BlöZinger (der Veranstaltungsort wird zeitnah bekannt gegeben). Es muss erst Familienoberhaupt ERiCH versterben, bevor die beiden entfremdeten Brüder nach zwanzig Jahren sich – und auch den Rest der Familie – wieder treffen. Der extrovertierte Lebenskünstler Simon (Penzinger) und der biedere Spießer Jakob (Blöchl) könnten unterschiedlicher kaum sein. Natürlich gibt es nach so langer Zeit bereits auf der Anfahrt im imaginären Auto, das größtenteils von Kaugummis zusammengehalten wird, einiges zu besprechen: Warum Tante Hertha ihren Gemahl zum Schweigen verdonnert hat, Onkel Alfons auf Bewährung ist und Tante Trude am Sozial-Tourette-Syndrom leidet – irgendetwas stimmt mit dieser Familie einfach nicht…



Die musikalische Lesung mit dem Titel „Achtsam scheitern“ steht mit Christin Henkel am Freitag, 30. Juli 2021 um 20:00 Uhr auf der trotzdemjetzt-Bühne, auf dem Programm. Achtsamkeits-Meditation? Golden Milk? Waldbaden? Eigentlich sind Christin Henkel ja Großstadttrubel und ein leichter Damenschwips lieber, aber irgendetwas scheint dran zu sein am schönen, neuen #greenlifestyle. „Achtsam scheitern – Wie ich die Erde retten und dabei gut duften wollte“ heißt ihr neues Buch, in dem sie die urbane Esoteriker-Elite auf charmante Art und Weise einmal so richtig durch den Kurkuma-Latte zieht. Gemeinsam mit Demeter-Denis, Tantra-Torben und der kleinen Montessori-Mathilda macht sie sich auf in die schöne neue Ökowelt. Ein achtsamer Selbstversuch mit Pleiten, Pannen und der Erleuchtung: Die Erde rettet sich am besten frisch geduscht und mit einer ordentlichen Portion Humor!



Den Abschluss vor der Sommerpause gestaltet am Samstag, 31. Juli 2021 um 20:00 Uhr, trotzdemjetzt-Bühne, Michael Altinger mit „Rampensau ohne Bühne“. Seit beinah drei Jahrzehnten steht er regelmäßig auf der Bühne und war immer gut versorgt, mit ausreichend Applaus und Gelächter. Da kommt ein Virus daher und macht ihm einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Es wird eng. Finanziell, aber vor allem emotional. Regelrechte Entzugserscheinungen packen ihn. Michael Altinger beginnt eine Art Selbsttherapie und schreibt ein Tagebuch. Satirisch, verrückt und tapfer. Ihm hilft seine Gabe, das Ernste im richtigen Moment, ins Lächerliche zu ziehen. Er macht neue Erfahrungen. Er macht sie nicht immer freiwillig. Erfreuen Sie sich an einem schrägen Zeitdokument, das noch vor Kurzem wohl niemand erwartet hätte.

Die 37. Ingolstädter Kabaretttage werden Mitte September fortgesetzt.