Mittagsvisite in der Sonderausstellung


 
Die kommende Mittagsvisite beschäftigt sich mit der Auszeichnung im Dritten Reich für Mütter mit mehr als vier Kindern.

(ir) Bei der halbstündigen Mittagsvisite im Deutschen Medizinhistorischen Museum am Dienstag, 8. Mai um 12:30 Uhr trifft sich Museumsdirektorin Prof. Marion Ruisinger mit ihren Gästen vor einer Vitrine in der Sonderausstellung „Radiologie im Nationalsozialismus“, die das „Ehrenkreuz der deutschen Mutter“ zum Thema hat. Der Eintritt zur Mittagsvisite ist frei.



Das „Mutterkreuz“ wurde 1938 von Adolf Hitler als „Orden“ für Frauen gestiftet, die mindestens vier Kinder hatten. Doch nicht jeder kinderreichen Frau wurde diese Auszeichnung verliehen. Die Voraussetzung war ein positives Gutachten des staatlichen Gesundheitsamtes, das den Eltern bestätigte, „deutschblütig und erbtüchtig“ zu sein. Das Mutterkreuz war nicht einfach nur eine Auszeichnung für kinderreiche Frauen, sondern eine gezielt eingesetzte Maßnahme der sogenannten „positiven Eugenik“.



Marion Ruisinger geht bei der Mittagsvisite auch auf das komplementäre Programm der „negativen Eugenik“ ein, das für Frauen, die nicht als „erbgesund“ galten, sogar die Zwangssterilisation vorsah.

Zusammenfassung:
Die Mittagsvisite findet am Dienstag, 8. Mai um 12:30 Uhr im Deutschen Medizinhistorischen Museum statt. Der Eintritt ist frei.