Mittagsvisite: Tuberkulin-Fläschchen


 
In der halbstündigen Mittagsvisite am Dienstag 10. April um 12:30 Uhr zeichnet Dr. Alois Unterkircher die spannende Geschichte um die Entdeckung des Tuberkulins nach. 

(ir) Als Robert Koch 1890 der Öffentlichkeit sein zunächst als „Koch'sche Lymphe“, später als „Tuberculin“ bezeichnetes Heilmittel gegen die Tuberkulose präsentierte, stand die Welt Kopf. Mediziner und tuberkulöse Patienteninnen und Patienten verfielen gleichermaßen in einen „Tuberkulinrausch“. Während Ärzte mit allen Mitteln versuchten, an eines der raren Fläschchen dieses „Wundermittels“ zu gelangen, baten verzweifelte Erkrankte um eine Aufnahme in eine der ärztlichen Versuchsreihen. Diese Euphorie war verständlich, konnte die damalige Medizin bei dieser Infektionskrankheit lediglich lindernde Maßnahmen wie eine Heilstättentherapie anbieten und keine effizienten Arzneien.



Dr. Unterkircher zeigt im Deutschen Medizinhistorischen Museum wie Ärzte trotz dieses Fehlschlags – die Wirkungslosigkeit dieses Mittels wurde bereits nach kurzer Zeit deutlich – noch jahrelang mit Tuberkulin experimentierten. Dabei wird auch ausgeführt, inwiefern das Tuberkulin dennoch nützliche Dienste leistete.

Die Mittagsvisite findet im Seminarraum „Christa Habrich“ statt. Der Eintritt ist frei.