Restlos ausverkauftes Taubertal-Festival


 
Wie die vergangenen Jahre auch schon, war das Taubertal Festival in Rothenburg ob der Tauber auch dieses Jahr wieder restlos ausverkauft.

(kg) Der Ticketpreis lag dieses Jahr bei 139 Euro inklusive Camping, was in Anbetracht des Line Ups als fair zu bezeichnen ist. Am Freitag musste das Festival gegen 21:00 Uhr aufgrund einer Sturmwarnung kurzfristig abgebrochen werden, die Entscheidung des Veranstalters war absolut richtig, wie sich kurze Zeit später herausstellte. Der Zeltplatz wurde in eine Turnhalle evakuiert, die Evakuierung verlief hervorragend koordiniert und geordnet, das Organisationsteam hat hier gute Nerven bewiesen und eine sehr gute Arbeit geleistet. Dies ist natürlich sehr bitter für die zahlreichen Besucher, die eigens für The Offspring angereist sind. Bei einigen Headlinern ist das Gelände aber stark überfüllt und man sieht sehr deutlich, dass das Festival bezüglich Besucherzahlen deutlich an der Grenze des Machbaren ist und eine Expansion schlichtweg nicht machbar ist. Die beste Newcomer Live Performance hat eindeutig Barns Courtney geboten, den man als Reinkarnation des jungen Mick Jagger bezeichnen kann. Mit einer roten Lederjacke mit zahlreichen Patches bekleidet rockte er die Bühne, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht.



Positiv überrascht haben die Donots, die wohl einige junge Festivalbesucher noch nie gehört haben dürften. Die Band konnte durch abwechslungsreiche und eingängige Songs beim Publikum stark punkten. Am Ende hatte man das Gefühl, die fünf Punker aus Ibbenbüren wären nie weg gewesen. Der Steinbruch ist die After-Show Location für alle, die noch nicht genug bekommen haben. Letztes Jahr setzten Dicht und Ergreifend die Messlatte unglaublich hoch im Bereich Mundart HipHop, sehr große Fußstapfen für Erwin und Edwin. Die Performance hat auf ganzer Linie überzeugt und die Stimmung war einfach nur bombastisch gut. Auch Nothing But Thieves wurden von vielen Gästen unterschätzt. So mancher Besucher fragte sich beim Betreten der Bühne von Conor Mason, ob dieser denn der Sänger oder von der Technik wäre. Wenig aufgeregt gab der Sänger die Songs akustisch so genau wieder, dass man meinen könnte man würde das Album vom Band hören.



Die Toten Hosen rundeten das Gesamterlebnis perfekt ab. Wie erwartet lieferten die mittlerweile betagten Düsseldorfer um Campino ein wahres Feuerwerk deutscher Musikkultur ab, auf Verschnaufpausen zwischen den Songs wartet man vergeblich. Man kann den Hosen vorwerfen, dass sie mittlerweile kommerziellen Radio Pop machen, aber live spürt man ihre Wurzeln in der Punkmusik.

Das Fazit fällt dieses Jahr also etwas gemischter aus. Negativ empfanden einige Besucher das inzwischen leicht poplastige Line Up und der ersatzlose Ausfall einiger Headliner. Positiv muss man die gute Organisation und das Preis Leistungsverhältnis des Festivals erwähnen.

Fotos des Festivals finden Sie unter folgenden Links:

Freitag

Samstag

Sonntag