„Was ist ausgezeichnet?“


 
Beim 9. Abo-Konzert des Georgischen Kammerorchesters ist ECHO Klassik-Preisträgerin Aurelia Shimkus zu Gast.

(ir) Auch in der aktuellen Saison ist das Georgische Kammerorchester Ingolstadt immer wieder Forum für hochtalentierte Nachwuchskünstler – so auch für die junge lettische Pianistin Aurelia Shimkus. Die ECHO Klassik-Preisträgerin 2016 widmet sich am Donnerstag, 9. November, beim neunten Abonnementkonzert der Frage „Was ist ausgezeichnet?“ Auf dem Programm stehen Anton Weberns „Langsamer Satz“, das Konzert für Klavier und Streichorchester von Alfred Schnittke, Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr. 8 KV 246 sowie seine Sinfonie Nr. 33 KV 319.
Die musikalische Leitung hat Andreas Hotz.
Konzertbeginn ist um 20:00 Uhr im Festsaal des Ingolstädter Stadttheaters. Bereits um 19:10 Uhr gibt es eine Konzerteinführung mit Marco Frei.

Die öffentliche Generalprobe findet am selben Tag um 10:00 Uhr statt.



Zwischen den Komponisten des Konzertabends besteht ein dichtes Beziehungsgeflecht. Sowohl geistig als auch schöpferisch setzte sich Alfred Schnittke intensiv mit Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Webern auseinander. Dies berührt auch das Konzert für Klavier und Streicher. Das aus dem Jahr 1979 stammende Werk repräsentiert beispielhaft die reife Schaffensperiode der Komponisten, in die er sich durch eine schwere vom Tod der Mutter und seines großen Vorbilds Dimitri Schostakowitsch ausgelöste Krise hinein gekämpft hatte. Überdies verlebendigt Alfred Schnittke eine Reduktion und Konzentration, die er sich von Anton Webern abgelauscht hat. „Es gibt im Grunde kaum Noten, aber man hört ein ganzes Universum“, schwärmte er von dessen Fragmentierungen. Das gilt auch für Anton Weberns „Langsamen Satz“, der, 1905 ursprünglich für Streichquartett gesetzt, die Bedeutung Johannes Brahmsʼ für die Neutöner um Arnold Schönberg verrät. Zudem hegte Alfred Schnittke ein besonderes Interesse für die Welt von Wolfgang Amadeus Mozart, wie sein „Moz-Art“ von 1977 bewies. Mozarts frühes Klavierkonzert Nr. 8 KV 246 aus dem Jahr 1776 ist nach seiner Auftragsgeberin, der Gräfin Antonia Lützow, benannt und gehört zu der ersten Reihe der „Salzburger Konzerte“. Als eine subtile, experimentelle Kammersinfonie geriert sich wenig später Wolfgang Amadeus Mozarts KV 319 von 1779.



Für die 1997 in Riga geborene Pianistin Aurelia Shimkus war ihr Sieg beim „Kissinger Klavierolymp“ 2013 der Durchbruch in Deutschland. 2014 wurde sie Stipendiatin der Mozart Gesellschaft Dortmund, spielte u.a. im Konzerthaus Dortmund und der Stadthalle Bayreuth. 2016 gab sie ihr Debüt in der Tonhalle Zürich und wurde im gleichen Jahr mit dem ECHO Klassik als „Young artist of the year“ ausgezeichnet.

Seit 2012/13 ist Andreas Hotz Generalmusikdirektor am Theater Osnabrück. Er ist Preisträger des wichtigsten deutschen Dirigierwettbewerbs, des Deutschen Dirigentenpreises in Berlin, und war 2008 als erster deutscher Dirigent Preisträger des renommierten Dirigierwettbewerbs Sir Georg Solti. Er gastiert regelmäßig bei internationalen Orchestern. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Pierre Boulez, Kurt Masur und Reinhard Goebel.