Wüstenblume muss nicht sein


 
Zum Weltfrauentag findet eine Lesung im Deutschen Medizinhistorischen Museum statt.

(ir) Anlässlich des Weltfrauentages veranstalten Petra Backhausen und Patricia Jacobsen, die Betreiberinnen des Café „hortus medicus”, am Sonntag, 11. März um 11:00 Uhr im Deutschen Medizinhistorischen Museum die Lesung „Wüstenblume muss nicht sein“, für die sie Veronika Peters als Schirmherrin gewinnen konnten. Sie möchten mit dieser Lesung auf eine der größten Menschenrechtsverletzungen der Welt aufmerksam machen: Jährlich werden zirka drei Millionen Mädchen weltweit oft auf brutale Weise genital verstümmelt.



Schon 1998 schilderte das somalische Topmodell Waris Dirie in ihrem Bestseller „Wüstenblume“, der auch durch seine Verfilmung bekannt wurde, ihre eigene grausame Beschneidung. Trotz internationaler Ächtung und Verboten droht jedoch bis heute Mädchen und jungen Frauen, die sich gegen die Beschneidung zur Wehr setzen, der gesellschaftliche Ausstoß aus Familie und Clan und damit der Verlust ihrer Lebensgrundlage.

Bei der Lesung im Medizinhistorischen Museum wird ein Erfolgsprojekt im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung vorgestellt: das Fulda-Mosocho-Projekt in Kenia, das von der UNICEF als eines der fünf erfolgreichsten seiner Art gewertet wurde. In Mosocho, einer Region im Westen Kenias, ist die weibliche Genitalverstümmelung, auf Englisch Female Genital Mutilation, kurz FGM, nun nach nur 15 Jahren so gut wie ausgerottet. Die Nachbarregionen wünschen sich bereits sehnlichst die gleiche Hilfe aus Fulda, wo der sogenannte wert-zentrierte Ansatz von der Professorin für Sozialpädagogik Muthgard Hinkelmann-Toewe, für dieses Erfolgsprojekt entwickelt wurde.



Manfred Schuhmann (MdL a.D.), Sabine Engert und andere bekannte Ingolstädterinnen und Ingolstädter tragen bei der gemeinsamen Lesung Statements von Afrikanerinnen und Deutschen vor, die einen gesellschaftlichen Wandel, eine neue Wertschätzung der Frau und einen neuen, liebevollen Umgang miteinander bezeugen. Abschließend wird in einem Kurzfilm eine junge Frau, eine der ersten „Geretteten“, zu Wort kommen.

Die Lesung findet im Seminarraum „Christa Habrich“ statt und beginnt um 11:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.