10 Verletzte und Millionenschaden nach Explosion


 
Bei der Detonation und dem Brand in dem Raffineriegelände in Irsching wurden zehn Menschen verletzt. Der Schaden geht in die Millionen.

(ir) Wie berichtet, kam es heute in den frühen Morgenstunden gegen 5:15 Uhr auf einem Raffineriegelände in Irsching zu einer Detonation im Bereich einer Destillierkolonne. Die in Folge dieser Explosion entstandene Druckwelle beschädigte massiv die Anlage und umliegende Gebäude.

Durch den so entstandenen Großbrand bildete sich eine Rauch- und Rußwolke, die zunächst in Richtung der benachbarten Ortschaften Vohburg und Irsching-Knodorf zog. Über die Einsatzzentrale der Polizei und die Rettungsleitstelle wurde Großalarm ausgelöst.

Der zuständige Landrat für den Landkreis Pfaffenhofen stellte um 7:45 Uhr den Katastrophenfall fest. Ein Großaufgebot von Feuerwehrkräften war mit der unmittelbaren Brandbekämpfung befasst, während starke Polizeikräfte den Schadensort weiträumig absperrten.



Aufgrund der zunächst anzunehmenden Explosionsgefahr und starker Rauchschwaden wurde die Bevölkerung über eine Amtliche Gefahrenmeldung informiert. Die Einsatzleitung beschloss zudem eine Evakuierung der Bewohner aus Irsching-Knodorf sowie aus dem westlichen Teil Vohburgs. Betroffen davon waren etwa 2.000 Menschen. Rund 200 fanden sich in der dafür von der Stadt Vohburg zur Verfügung gestellten Turnhalle ein und wurden von BRK und Polizei betreut. Ein Dankeschön der Einsatzkräfte gebührt auch den Bürgern, die Verständnis für die notwendigen Evakuierungs- und Absperrmaßnahmen zeigten.

Einem Großaufgebot von Feuerwehrleuten, in der Spitze bis zu 350 Einsatzkräften aus der gesamten Region, gelang es, den Großbrand nach und nach unter Kontrolle zu bringen. Somit war die Gefahr, dass sich das Feuer möglicherweise auf die Tankbehälter in dem Gelände ausbreiten könne, nach geraumer Zeit gebannt. Die Löscharbeiten dauern jedoch weiterhin an. Ziel der Feuerwehr ist ein kontrolliertes Abbrennen noch vorhandener Reststoffe.

Durch die Detonation und deren Folgen wurden zehn Menschen verletzt. Vier von ihnen wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus verbracht. Die restlichen erlitten lediglich leichtere Verletzungen und konnten ambulant vor Ort versorgt werden.



Im Lauf des Vormittags konnte die Einsatzleitung bezüglich einer anhaltenden Explosionsgefahr Entwarnung geben. Eine bereits vorbereitete weiterreichende Evakuierung war entbehrlich. Die erfolgte regionale Evakuierung wurde um 12:00 Uhr aufgehoben und die Bewohner konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren.

An der Bewältigung des Gesamteinsatzes unter Führung des örtlichen Einsatzleiters des Landratsamts Pfaffenhofen waren insgesamt rund 600 Einsatzkräfte beteiligt, darunter 350 Feuerwehrler, 100 Rettungskräfte, 50 Kräfte des THWs und zirka 100 Polizisten.

Um 16:15 Uhr wurde der Katastrophenfall aufgehoben. Die Löscharbeiten dauern weiter an. Die großräumig erfolgten Straßensperren, darunter die B 16a, konnten am frühen Nachmittag wieder aufgehoben werden. Weiterhin gesperrt bleibt die Zufahrt zum Raffineriegelände.



Was die Ursache der Explosion und des Großbrandes betrifft, lässt sich laut Polizei derzeit keine Aussage treffen. Die mit den Brandermittlungen befasste Kriminalpolizei Ingolstadt wird unmittelbar nach Abschluss der Löscharbeiten eine Brandortbegehung durchführen. In diesem Zusammenhang wird auch über eine mögliche Unterstützung durch Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes entschieden.

Das Ausmaß des entstandenen Schadens ist noch unklar, von einem Millionenschaden ist auszugehen.

Innenminister Joachim Herrmann und Umweltminister Marcel Huber machten sich vor Ort ein Bild von der Lage und bedankten sich im Rahmen der regelmäßigen Einsatzbesprechungen bei allen Einsatzkräften für deren schnellen, mutigen und professionellen Einsatz.

Siehe auch:

Detonation und Brand in Raffineriegelände

Evakuierung aufgehoben


Katastrophenfall aufgehoben