Die Polizei greift durch: Intensivierte Geschwindigkeitsüberwachung gegen Raserszene.
(ir) Immer wieder erreichen die Ingolstädter Polizeidienststellen Mitteilungen über verantwortungslose Raser, die im Stadtgebiet mit deutlich überhöhten Geschwindigkeiten auffallen. Dass solche Wahrnehmungen nicht aus der Luft gegriffen sind, belegt zum einen eine Kontrolle der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt im April dieses Jahres, bei der den Verkehrspolizisten fünf Raser ins Netz gingen, die sich zuvor im Stadtgebiet ein regelrechtes Rennen lieferten und zum anderen die Kontrollergebnisse aus den Geschwindigkeitsmessungen.
Im Interesse der Verkehrssicherheit haben die Ingolstädter Polizeidienststellen schon seit längerem die Verkehrsüberwachung intensiviert. Vor allem die Zahl Geschwindigkeitskontrollen in der Nachtzeit wurde dazu verdoppelt. Auch am vergangenen Wochenende fanden wieder Geschwindigkeitsmessungen im Stadtgebiet statt, die im Ergebnis zeigen, dass nach wie vor in einigen Straßenzügen die zulässigen Geschwindigkeiten zum Teil deutlich überschritten werden. Am Samstagabend von 17:30 Uhr bis Mitternacht führten die Polizisten an insgesamt vier Messstellen Geschwindigkeitskontrollen durch. 2.888 Fahrzeuge wurden gemessen, davon waren 181 zu schnell unterwegs. Von den Geblitzten waren 24 so deutlich über der zulässigen Geschwindigkeit, dass die jeweiligen Fahrer nun mit einer Anzeige und einem Bußgeld von mindestens 80 Euro und einem Punkt rechnen müssen. Bei mindestens drei Fahrzeugführern kommt noch ein Fahrverbot hinzu. Negativer Spitzenreiter war ein Autofahrer, der bei erlaubten 50 km/h mit 89 km/h fuhr. Für ihn bedeutet das 160 Euro Bußgeld, Fahrverbot und 2 Punkte in der Verkehrssünderkartei.
Neben den stationären Geschwindigkeitsmessstellen führte zudem ein ziviles Streifenfahrzeug mobile Kontrollen durch. Den Beamten fiel unter anderem ein dunkler BMW auf, der mit hoher Geschwindigkeit von der Harderstraße in die Nördliche Ringstraße abbog. Dabei brach dem Fahrer bei regennasser Fahrbahn das Heck aus und sein Fahrzeug driftete seitlich über mehrere Fahrspuren. Glücklicherweise, ohne mit einem anderen Verkehrsteilnehmer zu kollidieren. Der Autofahrer setzte trotzdem in rücksichtsloser Weise seine Fahrt auf der Neuburger Straße stadtauswärts fort, bedrängte vorausfahrende Fahrzeuge mit der Lichthupe und überholte vorschriftswidrig auf einer Abbiegespur. Erst am Westpark konnte er von den Zivilpolizisten angehalten und kontrolliert werden. Dabei stellte sich heraus, dass der Autofahrer unter Alkoholeinfluss stand. Mehr als 1 Promille ergab der Atemalkoholtest, was für ihn eine Blutentnahme und die Sicherstellung des Führerscheins zur Folge hatte.
Polizeirat Jürgen Voraberger, Leiter der Ingolstädter Verkehrspolizei betont: „Die Ergebnisse dieser Kontrollaktion am Samstag zeigen, dass die Geschwindigkeitskontrollen weiterhin nötig und wichtig sind. Unverantwortliche Raser gefährden sich und andere.“ Unterstützt wird diese Notwendigkeit der Geschwindigkeitsüberwachung von der Statistik der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt. Bei 34 Kontrollen im Stadtgebiet Ingolstadt von Mai 2017 bis einschließlich April 2018, die jeweils im Zeitraum zwischen 20:00 Uhr und Mitternacht erfolgten, waren 760 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. 22mal musste wegen erheblicher Überschreitung ein Fahrverbot verhängt werden.