Da war einiges los

(ir) Ein alkoholisierter Autofahrer fährt zuerst gegen Leitplanke, wird danach selbst angefahren und leistet dann erheblichen Widerstand gegen Polizei, Rettungskräfte und Krankenhauspersonal.

Ein 35-jähriger aus Mainburg fuhr am Donnerstag gegen 23:35 Uhr mit seinem Pkw Opel Zafira auf der linken Fahrspur der A9 in Richtung München. Zirka 1 Kilometer vor der Anschlussstelle Ingolstadt Nord kommt er nach links, stößt frontal gegen die Mittelleitplanke und schleudert zurück auf die Fahrbahn. Hierbei kommt es zum Zusammenstoß mit einem 5er-BMW, mit dem ein 43-jährigen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg auf dem mittleren Fahrstreifen fuhr.
Anschließend schleudert der Opel des 35-Jährigen weiter nach rechts und stößt dabei mit dem Mercedes-Sattelzug eines 47-jährigen Kraftfahrers aus dem Landkreis Paderborn, der auf dem rechten Fahrstreifen fuhr, zusammen.
Daraufhin kam der Opel des 35-Jährigen auf dem rechten Fahrstreifen, der BMW, der zuvor noch gegen die Mittelleitplanke prallte, auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen und der Sattelzugfahrer fuhr auf den Standstreifen.
Kurz nach dem Unfall fuhr noch ein 21-Jähriger aus München mit seinem Audi A3 über die Teile auf der Fahrbahn. Bei dem Unfall wurde keiner der Beteiligten verletzt, es entstand ein Sachschaden von zirka 40.000 Euro.

Nach dem Unfall stieg der 35-Jährige aus Mainburg aus seinem Auto aus und ging zu dem auf dem Standstreifen stehenden Sattelzug. Auf Höhe des Sattelzuges wurde er vom rechten Außenspiegel eines Renault-Kleinlasters „Master“, mit dem ein 30-jähriger Kraftfahrer aus Polen auf dem rechten Fahrstreifen fuhr, erfasst und zu Boden geschleudert.

Als der Sattelzugfahrer zu dem verletzten Mainburger ging, um ihm zu helfen, beleidigte der Mainburger diesen und trat danach gegen den Sattelzug.

Beim Eintreffen der Polizeistreife lehnte der Mainburger an der rechten Leitplanke. Von dort aus ging er auf die Polizeibeamten zu und schubste diese zunächst von sich weg. Als der Mainburger dann wieder auf die Fahrbahn gehen wollte, hielten ihn die Polizisten zurück. Hierbei schubste er sie und spuckte einem Polizisten ins Gesicht.
Auch nachdem der Mainburger gefesselt war, beleidigte er die Beamten weiter und leistete Widerstand. Dies setzte sich fort, als er im Krankenwagen befördert wurde, sowohl gegenüber den Polizeibeamten, als auch danach gegenüber den Rettungskräften und anschließend im Krankenhaus gegenüber den Pflegekräften, als er gefesselt mit den Beinen um sich trat.

Da bei dem Mainburger, der keinen Führerschein mit sich führte, Alkoholgeruch festgestellt wurde und sich zudem ein Verdacht auf Drogenkonsum ergab, wurde eine Blutentnahme angeordnet und sein nicht mehr fahrbereites Fahrzeug sichergestellt.

Auf den Mainburger kommt nun ein Verfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung zu.

Ein Strafverfahren wegen Fälschens beweiserheblicher Daten kommt auf den 47-jährigen Sattelzugfahrer zu, da im Rahmen des Auswertens der Daten des digitalen Kontrollgerätes festgestellt wurde, dass er bis zum Unfall 5 Stunden lang eine fremde Fahrerkarte gesteckt hatte, damit auf seiner eigenen Fahrerkarte diese Fahrtzeiten nicht aufgezeichnet werden.
Die fremde Fahrerkarte entnahm er sofort nach dem Unfall und steckte unmittelbar darauf seine eigene ins Kontrollgerät, offenbar in der Hoffnung, dass sein Fahren mit der fremden Fahrerkarte nicht festgestellt wird.