Falscher Sanitäter (19) in Untersuchungshaft


 
Ein Heranwachsender bewarb sich mit gefälschten Dokumenten beim Roten Kreuz beworben, eingestellt und belästigte dort die Tochter einer Kollegin.

(ir) Seit Ende Februar dieses Jahres führt die Polizeiinspektion Ingolstadt Ermittlungen gegen einen 19-Jährigen, der im Verdacht steht, unter falschem Namen mehrfach als Sanitäter agiert zu haben, ohne dafür die notwendigen Voraussetzungen zu erfüllen. Ausgangspunkt war die Strafanzeige einer 16-jährigen Jugendlichen. Sie hatte angegeben, Ende Februar dieses Jahres in den Räumlichkeiten des BRK beim Besuch ihrer dort beschäftigten Mutter, Opfer eines sexuell motivierten Übergriffes durch den 19-Jährigen geworden zu sein. Wenige Stunden danach wurde der Beschuldigte von einer Polizeistreife in seiner Tätigkeit als Notfallsanitäter angetroffen.



Dabei fiel bereits auf, dass die erhobenen Personalien nicht mit denen des Roten Kreuzes übereinstimmten. Er hatte sich bei der Hilfsorganisation mit gefälschten Daten und Dokumenten beworben. Die probeweise Tätigkeit als Sanitäter wurde seitens des BRK sofort beendet. Die weiteren Ermittlungen ergaben den dringenden Tatverdacht der gefährlichen Körperverletzung, des Betrugs und der sexuellen Belästigung. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen stellte die Polizei fest, dass der Heranwachsende in seiner Probezeit medizinischen Eingriffe und Medikamentenverabreichungen vorgenommen hatte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Ingolstädter Amtsgericht am Freitag, 26. April 2019 Haftbefehl.



Der Tatverdächtige selbst war offensichtlich untergetaucht. An seinem gemeldeten Wohnsitz im Raum Zirndorf war er nicht mehr anzutreffen. Intensive Recherchen des Ingolstädter Fahndungskommissariats, das von Kräften der Fürther Kripo unterstützt wurde, brachten die Fahnder auf die Spur des 19-jährigen Tatverdächtigen. Am gestrigen Montagnachmittag wurde er von Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Fürth im Stadtteil Burgfarmbach vor dem Wohnanwesen einer Bekannten, bei der er offensichtlich Unterschlupf gefunden hatte, festgenommen. In der Wohnung stellten die Polizisten diverse Uniformteile und einen Notfallrucksack mit entsprechender medizinischer Ausrüstung sicher. Ferner ergaben sich Anhaltspunkte für den Diebstahl von Medikamenten. Die Bundespolizei führt gegen den Beschuldigten Ermittlungen wegen des wiederholten Erschleichens von Leistungen. Am heutigen Dienstagmittag gegen 13:00 Uhr wurde der Festgenommene in Ingolstadt dem Haftrichter vorgeführt. Er bestätigte den Antrag der Staatsanwaltschaft und ordnete Untersuchungshaft an.