Eine Polizeistreife trifft kiffende Jugendliche an. Als sie in das Handy eines Beteiligten blicken, staunten sie nicht schlecht. Eine Hausdurchsuchung war die Folge.
(ir) Über Notruf erhielt die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Sonntagnachmittag den Hinweis über eine Kifferrunde am Ingolstädter Hallenbad. Als sich daraufhin Zivilkräfte der Ingolstädter Polizei dem Parkplatz an der Jahnstraße näherten, trafen sie auf eine Gruppe Jugendliche die auf einer Parkbank sitzend gerade zusammen eine Bong rauchten. Auf Anfrage händigten die Beteiligten den Zivilfahndern bereitwillig zunächst Konsumeinheiten von Marihuana aus. Als die Polizeibeamten ein mitgeführtes Smartphone sichteten, ergaben sich Hinweise auf verbotene Gegenstände und Waffen.
Auf Antrag der Ingolstädter Staatsanwaltschaft erließ der zuständige Richter einen Durchsuchungsbeschluss für das elterliche Wohnhaus des Tatverdächtigen.
Was die Beamten dort erwartete, erstaunte sie dann doch sehr: Je weiter die Einsatzkräfte in den verschiedenen Räumlichkeiten des Wohnobjekts vordrangen, umso mehr stießen sie nach und nach auf ein Waffenarsenal, welches einem bunten Mix aus verbotenen Gegenständen, erlaubnisfreien und –pflichtigen Waffen bestand. Im Haus befanden sich Anscheinswaffen, Einhand-, Faust- und Butterflymesser, Dolche, Schlagringe und Pfeffersprays. In einer Art “panic room“ fanden die Beamten Gasmasken und andere Waffen.
Nach bisherigen Ermittlungen der Ingolstädter Kriminalpolizei erwartet den 42-jährigen Vater jetzt ein Strafverfahren wegen illegalen Waffenbesitzes nach dem Waffengesetz. Ihm konnten zweifelsfrei der Besitz einer dauerfeuergeeigneten Pistole und Maschinenpistole zugeordnet werden. Außerdem werden die Veränderungen an einer sichergestellten Schreckschusspistole derzeit noch beim Bayerischen Landeskriminalamt untersucht.
Der 18-jährige Sohn muss sich nach derzeitigem Stand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen wegen illegalen Handels mit Betäubungsmitteln verantworten. Neben sichergestellten Kleinmengen von Marihuana wurden hinter dem Haus des Tatverdächtigen zwei Marihuanapflanzen sichergestellt und vernichtet. Wegen des Besitzes eines Butterflymessers und a erwartet den 18-Jährigen außerdem ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.