Ein Betrüger nahm über eine Kleinanzeige Kontakt zu seinem Opfer auf.
(ir) Ende September 2020 bot ein 66-jähriger Mann aus dem Landkreis Eichstätt über eine Internet-Kleinanzeige Schlafzimmermöbel zum Verkauf an und wurde in der Folge Opfer eines dreisten Betrügers.
Ein unbekannter Mann, der sich „Richard Reagan“ nannte, nahm mit dem 66-Jährigen per E-Mail Kontakt auf und gab vor, das Mobiliar kaufen zu wollen. Er teilte mit, dass er ein in Afghanistan stationierter Soldat sei und seinen Umzug nach Russland vorbereite. Die Möbel wolle er von einer Spedition abholen lassen. Den Verkauf wollte der Mann über einen bekannten Bezahlservice abwickeln, was letztlich aber nicht funktionierte.
Den E-Mail-Kontakt nutzte der angebliche Soldat, um den 66-Jährigen über Monate hinweg mit immer neuen erfundenen Geschichten und falschen Tatsachen wie Speditionskosten, Gebühren etc. zu zahlreichen Geldüberweisungen auf verschiede ausländische Konten zu bewegen. Bis Anfang Januar 2021 entstand so ein Schaden in sechsstelliger Höhe.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt, die diesen Fall bearbeitet, warnt eindringlich vor derartigen Machenschaften und gibt folgende Tipps:
• Wenn der Kontakt nur per Chat, Mail oder Telefon hergestellt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten.
• Brechen Sie spätestens, wenn Geldforderungen gestellt werden sofort jeglichen Kontakt ab!
• Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein! Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf!
• Machen Sie bereits geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig!
• Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder USB-Stick!
• Informieren Sie unverzüglich die Polizei und erstatten Sie Anzeige!