Eine Autofahrerin verlor wegen Sekundenschlafs die Kontrolle über ihr Auto und landete auf Bahnschienen. Dort wurde der Wagen von einem Zug gerammt.
(ir) Eine 64-jährige Mazda-Fahrerin aus dem Landkreis Pfaffenhofen war am Mittwochmorgen auf der Niederstimmer Straße in Rothenturm in Richtung Süden unterwegs und kam unmittelbar vor dem dortigen Bahnübergang in einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn ab. Das Fahrzeug fuhr durch ein Gebüsch und blieb mit der Vorderachse zwischen den Gleisen stehen. Ersthelfer versuchten noch, das Fahrzeug von den Gleisen zu ziehen. Kurze Zeit später fuhr jedoch aus Richtung Ingolstadt Hauptbahnhof ein Regionalzug heran. Der 39-jährige Lokführer aus dem Landkreis Regensburg erkannte zwar noch den auf dem Gleiskörper stehenden Pkw, konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig anhalten und rammte den Wagen.
Der Lokomotivführer erlitt bei dem Unfall einen Schock. Die 64-Jährige, die bei dem vorangegangenen Unfall nur leicht verletzt wurde, befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihrem Fahrzeug. Zur Unfallzeit waren rund 30 Fahrgäste im Zug, die den Anstoß unbeschadet überstanden. Am Mazda der 64-Jährigen entstand Totalschaden. Außerdem wurde ein Teil der Schrankensteuerung zerstört. Der Gesamtschaden wurde von der Polizei auf insgesamt 20.000 Euro geschätzt. Der Triebzug blieb nach ersten Erkenntnissen der Polizei unbeschädigt. Zur Unfallaufnahme und Bergung des Fahrzeugs war die Bahnstrecke bis 9:00 Uhr gesperrt. Ersten Ermittlungen zufolge war die 64-Jährige von der Straße abgekommen, weil sie am Steuer eingeschlafen war.
Die Einsatzstelle wurde von Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren bei Niederstimm und bei Rothenturm großräumig gesperrt. Im Rahmen einer Abstimmung mit dem Notfallmanager der Bahn stellte sich heraus, dass ein Ersatz- Lokführer und die Weiterfahrt des Zuges organisiert werden soll. Die Feuerwehren beendeten daher gegen 7:20 Uhr ihren Einsatz. Neben den 16 Beamten der Ingolstädter Berufsfeuerwehr waren auch rund 40 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Manching, Rothenturm, Ringsee und Unsernherrn an der Unfallstelle.