Ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen führt zu folgenschwerem Unfall auf der A9.
(ir) Zwei Brüder aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen im Alter von 24 und 28 Jahren waren am Dienstagmorgen gegen 7:45 Uhr jeweils mit ihren Autos auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Ingolstadt-Nord und Lenting in Fahrtrichtung Nürnberg unterwegs. „Dabei lieferten sie sich laut Zeugenangaben offenbar ein verbotenes Rennen, überholten mehrere andere Fahrzeuge rechts und bremsten die überholten Fahrzeugführer anschließend aus“, so ein Sprecher der Ingolstädter Verkehrspolizei.
Und er fügte hinzu: „Währenddessen erreichten sie im recht dichten Berufsverkehr Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h.“ Bei einem dieser Überhol- und Ausbremsmanöver konnte ein 39-jähriger Autofahrer aus München nicht mehr rechtzeitig reagieren, weshalb es in Folge zu einem Auffahrunfall zwischen ihm und dem 24-jährigen Mann kam. Dabei wurde der junge Fahrer nach links in die Mittelleitplanke geschleudert und kam schlussendlich auf dem mittleren Fahrstreifen zum Stehen.
Der andere Unfallbeteiligte konnte sein Fahrzeug nach der Kollision auf den Standstreifen bewegen. Ein ebenfalls auf der A9 fahrender 33-jähriger Sattelzug-Fahrer aus der Ukraine musste dem auf der mittleren Spur liegen gebliebenem Pkw nach rechts ausweichen und kollidierte dabei mit dem auf dem Standstreifen stehenden Auto des Unfallbeteiligten aus München.
Ein vierter Fahrzeugführer, ein 54-jähriger Mann aus dem Landkreis Ebersberg übersah das Fahrzeugwrack auf der Mittelspur und konnte trotz einer eingeleiteten Vollbremsung einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Bei dem Unfall wurde der 24-jährige Unfallverursacher schwer verletzt und musste vom Rettungsdienst nach Erstversorgung an der Unfallstelle in ein Krankenhaus verbracht werden.
Sein 28-jähriger Bruder blieb unverletzt. Er konnte sein Fahrzeug unbeschädigt auf dem Standstreifen anhalten. Alle anderen Unfallbeteiligten blieben ebenfalls unverletzt. Aufgrund der zahlreichen Zeugenhinweise, sowie einer vorhandenen Dashcam-Aufzeichnung konnte das Fahrverhalten der beiden Brüder sehr gut rekonstruiert werden.
Ihre beiden Führerscheine wurden auf Anordnung der Ingolstädter Staatsanwaltschaft von den Polizisten beschlagnahmt. Gegen beide Brüder wird nun wegen des Verdachts des Verbotenen Kraftfahrzeugrennens, sowie gefährlichen Eingriffen in den Straßenverkehr ermittelt. Während der Verkehrsunfallaufnahme durch die Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt waren der mittlere und rechte Fahrstreifen für zirka 75 Minuten gesperrt. Dies führte zu einem kilometerlangen Stau.
Der entstandene Sachschaden wurde von der Polizei auf zirka 40.000 Euro geschätzt. Die Fahrzeugwracks wurden von verschiedenen Abschleppdiensten geborgen. Auch der unbeschädigte Pkw des 28-jährigen wurde zur Unterbindung der Weiterfahrt abtransportiert. Für die Unterstützung bei der Absicherung der Unfallstelle, sowie für technische Hilfeleistung war die Ingolstädter Berufsfeuerwehr mit insgesamt zwölf Einsatzkräften vor Ort.