Eine Rentnerin wurde Opfer eines sogenannten Enkeltrickbetrugs und übergab mehrere tausend Euro an einen unbekannten Täter.
(ir) Am Donnerstag gegen 14:40 Uhr wurde eine Frau angerufen und von einer angeblichen Bekannten um Hilfe gebeten. Von der Anruferin wurde ein gerade anstehender Immobilienkauf bei einer Versteigerung vorgegaukelt, bei dem die Seniorin kurzfristig mit Bargeld aushelfen solle. Zudem meldete sich in diesem Zusammenhang auch noch ein angeblicher Notar telefonisch bei der Rentnerin. Trotz vorhandener Bedenken ließ sich die hilfsbereite Frau letztendlich dazu überreden, Geld von ihrer Bank abzuheben und dies an einen vom Notar beauftragten Abholer Namens „Jannek“ zu übergeben. Die gutgläubige ältere Frau händigte schließlich am Donnerstagnachmittag gegen 16:50 Uhr im Bereich der Herderstraße in Ingolstadt mehrere tausend Euro an den Abholer aus.
Die Frau beschrieb den Mann folgendermaßen: Er ist zirka 30 Jahre alt, 165 bis 170 Zentimeter groß, hat eine kräftige bis dicke Figur und ist ein südländischer Typ. Er war mit einer dunklen Hose und einem dunkelblauen Parka mit über den Kopf gezogener Kapuze bekleidet. Als das Opfer kurz nach der Geldübergabe selbst bei ihrer Bekannten anrief, erkannte sie schnell, dass sie tatsächlich auf eine Betrugsmasche hereingefallen war.
Mögliche Zeugen, die am Donnerstag gegen 16:50 Uhr im Bereich der Herderstraße Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Vorfall gemacht haben werden gebeten, sich bei der Ingolstädter Kriminalpolizei unter der Telefonnummer (08 41) 93 43-0 zu melden.
Damit Sie nicht auch Opfer von Enkeltrickbetrügern werden, rät die Kriminalpolizei zur Vorsicht und gibt Tipps.
Wie gehen Enkeltrickbetrüger vor? Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen die überregional agierenden Täter bei meist älteren und allein lebenden Menschen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Immobilienkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Ist das Opfer zahlungswillig, wird ein Bote zur Abholung angekündigt. Hat der Angerufene die geforderte Summe nicht parat, folgt die Aufforderung den Betrag bei der Bank abzuheben.
Verhaltenstipps Polizei
• Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt!
• Legen Sie den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld fordert!
• Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen oder Bekannten Rücksprache!
• Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen heraus!
• Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen!
• Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
• Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt!
• Informieren Sie auch Ihre Verwandten und Bekannten über diese äußerst hinterlistige Form des Betrugs!