Sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel: Kripo nimmt Tatverdächtige fest



Bei der zeitgleichen Durchsuchung mehrerer Objekte wurden am Donnerstagvormittag vier Personen festgenommen. 

(ir) Die Festgenommenen stehen im Verdacht, junge Frauen aus Südosteuropa zur Prostitution gedrängt und dafür unter einem Vorwand und der Aussicht auf bessere Lebensbedingungen nach Deutschland gelockt zu haben.



Nach intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei Ingolstadt wurden am Donnerstag Räumlichkeiten in Ingolstadt, Gersthofen und Saarbrücken durchsucht. Grundlage war der Verdacht, dass mehrere Beschuldigte dort illegale Bordelle betreiben würden. Über ein Internetportal sollen die sexuellen Dienstleistungen mehrerer Damen angeboten worden sein, die zwischen den Standorten wechselten und möglicherweise durch die Täter zur Prostitution gezwungen wurden.



Bei den Durchsuchungen erhärtete sich dieser Verdacht weiter, neben den Festgenommenen wurden insgesamt acht junge Frauen im Alter von 18 bis 29 Jahren in den jeweiligen Objekten angetroffen. Umfangreiche Beweismaterialien wurden sichergestellt.



Gegen einen 62-jährigen Mann aus Ingolstadt sowie jeweils einen 19-Jährigen und eine 35-jährige Frau aus Rumänien wurden von der sachleitenden Staatsanwaltschaft Ingolstadt Haftbefehle beantragt. Sie sollen im Laufe des heutigen Freitags einem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen eine weitere 32-jährige Frau aus Rumänien wird ebenfalls der Erlass eines Haftbefehls geprüft.



„Die Arbeit der Kriminalpolizei Ingolstadt konzentriert sich nun auf die komplexen Tatzusammenhänge und eventuelle weitere Unterstützer der Tatverdächtigen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt